davon abfassen, wenn man denselben mit zahlreichen Leimruten besteckt.
Mit den gefangenen Spatzen läßt sich aber nicht besonders viel an¬
stellen. Ihr Fleisch schmeckt nicht angenehm, es ist trocken und zähe
und wird sogar in Italien verachtet, wo man doch auf alle kleinen
Bögel Jagd macht. Der Gesang ist bekanntlich auch nicht weit her.
obschon manche Naturforscher den Sperling zu den Singvögeln ge¬
rechnet haben.
Mitunter verschneidet man gefangenen Sperlingen die Flügel und
läßt sie so im Zimmer herumlaufen, klebt ihnen auch wohl eine Krone
oder Grenadiermütze auf den Kopf. Ja man erzählt sogar, daß ein
französischer Geistlicher einst einen Spatzen sprechen gelehrt habe, so
daß dieser deutlich das siebente Gebot habe hersagen können. Wer sich
mit den Sperlingen in seiner Umgebung die Mühe nehmen will, kann
sie so zahm machen, daß sie ihm, wie die Tauben, das Futter aus
der Hand nehmen.
Es gab eine Zeit, wo man den Sperling schonungslos verfolgte
und von Obrigkeits wegen sogar die geschossenen Spatzen bezahlte. An
andern Orten waren die Dorfgemeinden sogar verpflichtet, jährlich
eine gewisse Anzahl Sperlingsköpfe einzuliefern. Man wollte den
Vogel wegen der Nachteile, die er der Landwirtschaft und dem Obstbau
zufügt, womöglich ausrotten. Danach machte sich aber die entgegen¬
gesetzte Ansicht geltend. Man wollte bemerkt haben, daß sich Raupen
und Käfer in demselben Grade vermehrten, als der Sperlinge weniger
wurden, und allerdings verzehrt schon ein einziges Paar im Lause
eines Sommers eine ansehnliche Menge Insekten, die ihrerseits dem
Menschen noch größern Nachteil würden zugefügt haben. So ist
man neuerdings geradezu dahin gekommen, den Sperling als einen
nützlichen Vogel zu betrachten, und hat z. B. vor kurzem eine Kolonie
davon von Europa aus nach Australien übergesiedelt, um dort den
Obstpflanzungen und Gemüsegärten gegen die schädlichen Insekten
Schutz zu verschaffen. Dem Sperling erging es hierbei gerade wie
seinem Verwandten, dem Reisvogel, den man in wärmeren Ländern
auch ausrotten wollte, da er den Reisfeldern viel Nachteil zufügt,
bis mau bemerkte, daß sich die Insekten in überraschender Menge
vermehrten, und man an den andern Nutzgewächsen den Nachteil
hatte.
Es ist übrigens auch gar keine leichte Ausgabe, in einer Gegend
die Sperlinge ausrotten zu wollen, und möchte nur an wenigen Orten