Full text: [Teil 8 = (9. Schuljahr), [Schülerband]] (Teil 8 = (9. Schuljahr), [Schülerband])

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ob patronenverknattern, ob Rugelpfiff, 
immer derselbe feste Griff, 
dieselbe Ruf)’. Jede Miene drückt aus: 
„Ich gehör’ zur Familie, bin mit vom Haus." 
Ihrer viere sitzen im Rnapphans-Zelt. 
Line Rottbusser hat sich jeder bestellt, 
einen Rornus dazu; das Vier ist frisch, 
ein Berliner setzt sich mit an den Tisch, 
ein Berliner Budiker — da währt’s nicht lange, 
Plappermühl’ ist im besten Gange. 
„Wahrhaftig, ihr habt die schönste Montur, ' 
Litzen, Paspel, Zilberschnur, 
Vlechmützen wie Gold, gut Traktement, 
und der Rönig jeden von euch kennt. 
Erstes Bataillon Garde, Prachtkerle vor alln, 
solch Götterleben sollt’ mir gefalln." 
Drei schwiegen. Endlich der vierte spricht: 
„Nee, freund Berliner! so is es nicht. 
Eine propre Montur, was soll uns die geben? 
Unser Götter- is bloß ein Jammerleben. 
Potsdam, o du verfluchtes Loch, 
führst du doch heut’ in die Hölle noch 
und nähmst Ihn mitsamt seinen Hunden, 
da wär' auch Der gleich mit abgesunden, 
ich mein’ den da oben -- uns läg' nichts dran, 
is doch bloß ein Quälgeist und Tyrann, 
schont nicht fremde, nicht Landeskinder, 
immer derselbe Menschenschinder, 
immer dieselbe verfluchte Uavage — 
Potsdam, o du große Blamage!" 
Das war dem Berliner nach seinem 5inn, 
er lächelte pfiffig vor sich hin: 
„Ich sag’ das schon lange. Was hat er denn groß? 
Große Zensier hat er, sonst is nich viel los. 
Und reden kann er. Ua, das kann jeder, 
hier aber, er zieht nicht gern vom Leder." 
Da lachten all vier, und der eine spricht: 
„Nee, Zreund Budiker, so geht es nicht.
	        
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