Vorworst.
Bei Bearbellung vorliegender Fibel ist nach zwei Grundsätzen verfahren worden:;
„Eins nach dem andern; nicht alles zu gleicher Zeitl“‘ oder: Die Lese—
schwleriglellen dürfen nicht gehäuft werden, sondern sie sind gleichmäßig
auf das ganze Jahr zu verteilen.
Der Lesestoff muß so beschaffen sein, daß sich an demselben nicht nur
lechnische Leseferligkeit, sondern auch verständiges Lesen erzielen läßt.
Aus Satz 1 folgt: Es darf keine neue Übung auftreten, bevor nicht die Schüler
in der vorhergehenden bis zu einer gewissen Sicherheit gebracht worden sind. So
dürfen beispielsweise nicht schon auf der ersten Seite Wörter mit kurzem und langem
Volal, zwellautige, dreilaulige und zweisilbige Wörker neben einander gelesen werden.
Erst müssen die Kinder im Lesen von Wörtern mit langem Vokal geübt sein, ehe man
zu solchen mit kurzem Vokal übergehen kann. Erst müssen den Schülern zweilautige
Ind die fast eben so leichten zweisilbigen Wörter mit je zwei Lauten in einer Silbe
geläufig sein, ehe man daxan denken kann, die schwierlgeren dreilautigen Wörter lesen
lassen. So muß eine Übung nach der andern in stufenmäßiger Ordnung auftreten.
Wie das zu geschehen habe, ist aus vorliegender gibel zu ersehen.
Aus Saͤt 2 ergiebt sich, daß nur sinnvolle Wörter gelesen werden dürfen und
daß sobald als mögüch auch Sätze auftreten müssen. Dieselben haben vom Cintritt
der Großbuchstaben ab möglichst in einem gewissen inneren Zusammenhange zu stehen,
damit äuch durch das Lesen von vornherein zur Erzeugung eines einheitlichen
Gedankenlreises beigetragen werde.
Über Benutzung und Einrichtung der Fibel sei noch folgendes erwähnt:
. Dem eigenllichen Schrelbleseunterrichte muß ein vorbereitender Unterricht vor⸗
ausgehen, welcher sich damit beschäftigt: a. leichle Sätze als Ergebnisse des An⸗
schanungsuntertichts sprechen zu lassen, bis die Kinder eine gewisse Sicherheit im
orreklen Aussprechen derselben erlangt haben; b. solche Sätze in Wörter und
. Worler — und zwar zweilautige — in ihre Bestandtelle, die Laute, zerlegen zu
lassen. Letzteres hal den Zwed, die Schüler mit den Lauten, welche sie beim Lesen
zusammenzlehen, und mit den für den ersten Schreibleseunterricht notwendigsten Buch⸗
taben, millels deren sie die Laute schriftlich darstellen sollen, bekannt zu machen.
2. Etst dann, nachdem die Schüler mit den wichtigsten Lauten und einigen
Buchstaben bekannt sind, kann mit Erfolg an das eigentliche Schreiblesen herangegangen
derden und zwar, dem Zerlegen entsprechend, zunächst an das zwellautiger Wörter.
3. Das Screiblesen gliedert sich in Lesen und Schreiben. Das Lesen zerfällt
wiederum in eine zweifache Thätigkeit, nämlich in Kopflesen, welches die Zunge im
Zusammenziehen der Laute geläufig machen soll und in Lesen an der Wandtafel,
Wandfibel oder Handfibel, bel welchem noch das Erkennen der Buchstaben erschwerend
hinzutrit. Das Schreiben ist ebenfalls zweifacher Art, nämlich Abschreiben oder
Auffchrelben. Doch muß von Anfang an das Aufschreiben überwiegen, da nur durch
dieses die Kinder mit Sicherheit dazu gebracht werden können, denkend und somit
richtig zu schreiben.
¶Ba jeder neu auftretenden Übung ist die Reihenfolge der einzelnen Thätig-
keilen a. Zerlegen, b. Schreiblesen.
5. Fur den Schreibleseunterricht sind Wandfibeln ein unbedingt notwendiges
Hilfsmitte, da das Lesen in der Handfibel beim ersten Unterricht mit zu vielen
Schwierigkeilen für den Schüler verknüpft ist. Es darf dies wãhrend der kleinen
Schreib⸗ und Drudschrift nur wiederholungsweise stattfinden.
6. Fur die Aufeinanderfolge der einen Schreibbuchstaben ist im wesentlichen
die Verbindungsfähigkeit der zugehörigen Laute maßgebend gewesen, wobei jedoch,
sowel moglich, auch die Schrelbleichtigkeit Berücksichtigung gefunden hat. Nur wenn es
In dem nolgen Übungsstoffe fehlte, wurde von dieser Relhenfolge abgesehen.
1. Von Zeichen kommen in den Sätzen des J. Teiles nur Punkt und frage⸗
zeichen, in denen des 2 Teiles außer den genannten noch Komma, Ausrufungszeichen
Ind Doppelpunkt vor. Das Semlkolon ist vermieden und durch den Punkt ersetzt worden.