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39. Vom großen Drachen. 
1. Rudolf ging sehr gern in die Schule. Aber jetzt hatte 
er Ferien. Das war ihm auch lieb. Da durfte er mit Franz 
und Lina hinaus auf die Weide und die zwei Kühe und das 
Geislein hüten. Die große braune Kuh fraß am liebsten das 
Gras aus der Hand. Und das Böck-chen mit dem Glöck-chen 
machte so lustige Sprünge. 
2. Einmal machten Rudolf und Franz einen großen Drachen. 
Den ließen sie fliegen an einer langen Schnur. Und wenn der 
Wind kam, so stieg der Drache immer höher und höher bis 
zum Himmel hinauf. Zuletzt hat er ganz klein ausgesehen, weil 
er so hoch droben schwebte. Man hat fast gemeint, er sei ein 
schwarzer Vogel, der dort unter den Wolken hinfliegt. 
3. Aber auf einmal kam ein Storch daher-geflogen. Der 
packte den Drachen mit seinem großen Schnabel und nahm ihn 
mit nach Afrika. Ob ihn dort ein Krokodil gefressen hat, oder 
ob heut ein schwarzes Mohren-büblein damit spielt — wer weiß? 
40. Hans im Hag. 
Dort in des Müllers Garten, da steht ein Apfelbaum, 
ist voll der schönsten ÄApfel, man sieht die Blätter kaum. 
Husch, kriecht des Schneiders Hansel durchs enge Loch im Hag, 
füllt beide Hosen-taschen und ißt, so viel er mag. 
Da pfeifts, da kommt der Müller: „Halt, halt, du Apfeldieb!“ 
Mein Hansel springt, denn Schläge, die wären ihm nicht lieb. 
Er will durchs Loch im Hage, da gibts ein Miß—-geschick: 
die vollen Taschen machen den Burschen viel zu dick. 
Er zappelt in dem Loche wie die gefangene Maus; 
der Müller mit dem Stecken klopft ihm die Hosen aus.
	        
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