32. Vom Maikäfer. 1
Tage ihre Flügel schwingen, und doch wird sie nicht müde! Selten
ruht sie aus. Die Füße sind klein und zart. Sie sollen ja den
Flug recht wenig hindern. Auch der Schnabel ist sehr klein und
dünn. Er kann aber so weit geöffnet werden, daß ein ganzer
Schwalbenkopf in die Oeffnung geht. Es sollen ja die kleinen
Muͤcken und Fliegen recht schnell und leicht hineinspazieren.
3. Wie nützlich die Schwalbe ist. Die Schwalben ge—
hören zu den nützlichsten Vögeln. Eine Menge kleiner, schädlicher
Thiere wird von ihnen vertilgt. — Sie verkündigen dem Menschen,
wenn es regnen will. Dann fliegen sie nahe am Boden hin und
her. Man erkennt den Nutzen der Schwalben auch dankbar an.
Denn man hegt und pflegt sie und hat es gern, wenn sie an dem
Hause oder der Scheune nisten. Der gilt als ein böser Bube, der
äner unschuldigen Schwalbe das Nest zerstört oder sie gar tödtet.
32. Vom Mailäfer.
Der Maikäfer ist ein rechter Nimmersatt! Den ganzen Tag
lang nont er an dem weichen, frischen Laube der Bäume. Mit
seinen baligen, gegliederten Füßen hängt er am Zweige wie eine
Klette. Man schüttelt die Maikäfer des Morgens, wenn sie vom
Thau erstarrt sind, von den Bäumen und wirft sie den Hühnern
vor, die sie gern fressen und darnach viele Eier legen.
Allerdin 3 thut der Mensch kein Unrecht, wenn er die gefräßigen
Thiere vertilg; aber quälen darf man sie nicht. Denn auch sie
hat der liebe Gott ins Leben gerufen. Der Maikäfer bereitet auch
den Kindern manche Freude. Sein schwarzer oder rother, glän—
zender Sattel und seine braunen Flügeldecken sehen ganz hübsch aus.
Statt des rothen Blutes hat er einen
wei? chen Saft, obgleich er lauter
grüne Nätter frißt. Wenn das Kind
ihn auf die Hand nimmt und ein
Liedchen zum Fliegen ihm singt, da
thun sich seine Fühlhörner auf. Er
hebt die Flügeldecken, und man sieht,
wie er seine eigentlichen Flügel,
welche dünn wie eine Haut sind, Der Maikafer.
ausspannt; und brrr! geht's fort mit Gesumm. Man sollte kaum
meinen, daß die dünnen Flügel den dicken Körper tragen könnten.