feiten. Die Wand, die darüber war, konnten wir der Termiten wegen
nicht dnrch Balken stützen nnd mnßten deshalb Bogen manern. Was
haben wir uns da geplagt! Ich zeichnete einen Halbkreis ans zusammen¬
genagelte Kistendeckel, der von meinem Manne ansgesägt wurde. Darauf
legten wir dann die Backsteine, die wir mit Stemmeisen und Meißel
zurichteten, bis sie einen Halbkreis bilden konnten. Nachdem wir alles
an der Erde hübsch probiert hatten, versuchten wir es am Hanse, und
es gelang vortrefflich. Nach und nach bekamen wir ordentlich Übung.
Erst mauerten wir alle Fensterbogen, und dann gingen wir an die
schwierigeren Türwölbungen. Sie glückten über Erwarten gut, fielen
nicht zusammen und sahen beinahe symmetrisch und schmuck aus.
Das Haus bestand aus vier großen Zimmern, der Küche, der
Speisekammer und dem geräumigen Vorratsraum. Um es recht hübsch
kühl zu haben, bauten wir die Mauern sehr hoch. Dann legten wir
dünne Querbalken als Decke und darauf in einigen Zimmern Ried; in
andern wieder nagelten wir Kattun von Balken zu Balken und bekamen
dadurch eine sehr gute Zimmerdecke. Darüber wurden die Mauern noch
einen Meter höher aufgeführt. Dann erst legten wir die dicken Balken,
die das Wellblech tragen sollten. Ans diese Weise erhielten wir zwischen
dem Wellblech und der Zimmerdecke eine Isolierschicht von Luft, die
wesentlich dazu beitrug, das Wohnen angenehm und kühl zu machen.
Hat man die Wellblechplatten unmittelbar über dem Kopf, so strömen
sie eine unsagbare Hitze aus.
Wir hatten Wellblechplatten verschiedener Größen, die wir aus das
Dach legten. Untereinander und auf die Balken wurden sie festgeschraubt.
Unter jeder Schraube saß ein Blechplättchen, das verhindern sollte, daß
die Feuchtigkeit in die Schranbenwindung drang und Rost verursachte.
Das ganze Dach war nach der Rückseite des Hauses zu um einen
halben Meter abgeschrägt, so daß der Regen beqnem herunterlanfen
konnte. Die nach hinten liegenden Platten standen um ein beträchtliches
über die Manern hinweg nnd ersetzten die Dachrinne. Auf diese Weise
konnte der Regen hinnntertropfen, ohne mit der Wand in Berührnng
zu kommen. Am Rande des Daches wurde nochmals eine kleine Mauer
auf drei Seiten gezogen und an die vierte, da, wo sich das Dach senkte,
legten wir große Felssteine, damit der Wind nicht die Platten abrisse.
Nun mußte aber auch die Dichtigkeit des Daches geprüft werden.
An Stricken schafften wir etliche Eimer Wasser hinauf. Ich ging
hinunter in die Zimmer nnd paßte ans, ob sich durch das oben aus¬
gegossene Wasser Feuchtigkeit an der Decke zeigte. In dem einen Zimmer
war es der Fall; nach langem Suchen entdeckten wir den Riß im Well¬
blech und schraubten noch eine Platte darüber.
Inwendig im Hause waren bald die Türen nnd Fenster eingesetzt,
die Wände verputzt und gestrichen. Nun kam der Fußboden an die