Waldlied. Der Zager Abschied. Regenlied.
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2. Tief die Welt verworren schallt,
oben einsam Rehe grasen,
und wir ziehen fort und blasen,
daß es tausendfach verhallt:
Lebe wohl,
lebe wohl, du schöner Wald!
3. Banner, der so kühle wallt!
Llnter deinen grünen Wogen
hast du treu uns auferzogen,
frommer Sagen Aufenthalt!
Lebe wohl,
lebe wohl, du schöner Wald!
4. Was wir still gelobt im Wald,
wollen's draußen ehrlich halten,
ewig bleiben treu die Alten.
Deutsch Panier, das rauschend wallt,
lebe wohl,
schirm' dich Gott, du schöner Wald!
175. Negenlied.
Von Klaus Groth.
1. Walle, Regen, walle nieder,
wecke mir die Träume wieder,
die ich in der Kindheit träumte,
wenn das Naß im Sande schäumte,
2. wenn die matte Sommerschwüle
lässig stritt mit frischer Kühle
und die blanken Blätter tauten
und die Saaten dunkler blauten!
3. Welche Wonne, in dem Fließen
dann zu stehn mit nackten Füßen!
An dem Grase Hinzustreifen
und den Schaum mit Äänden greifen
4. oder mit den heißen Wangen
kalte Tropfen aufzufangen
und den neu erwachten Düsten
seine Kinderbrust zu lüften!