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VII. Im Wechsel der Tages-- und Jahreszeiten.
de Voss, de i>mV), de Wachtel röppt'),
de ganze Welt is still und stoppt 3).
4. Du hörst bin Schritt ni, wenn du geist,
du hörst de Rüschen P wenn du steift;
dat levt und wevt int ganze Feld,
as weer't bi Nacht en anner Welt.
5. Denn ward dat Moor so wit un grot,
denn ward de Minsch so lütt to Mod;
wull') weet, wa lang he där de Leid
noch frisch un kräfti geit!
179. Zwei Naturbilder.
Von Emanuel Geibel.
a.
1. Fern in leisen, dumpfen Schlägen
ist das Wetter ausgehallt,
und ein goldner Strahlenregen
flutet durch den feuchten Wald.
2. Wie am Grund die Blumen funkeln!
Wie die Quelle singt im Fall!
Silbern aus den tiefsten Dunkeln
blitzt das Lied der Nachtigall.
3. Ach, und in dem süßen Schallen,
in dem Glanz durchs lichte Grün,
Äerz, erkennst du in dem allen
nicht dein eigen selig Blühn?
4. Laß dein Singen denn und Preisen,
und in Andacht lausche zu,
wie der Frühling deine Weisen
doch noch schöner spielt als du!
b.
1. Wenn überm Meer das Frührot brennt
und alle Küsten rauchen,
wie lieb' ich dann ins Element
befreit hinabzutauchen!
9 De Voss bru't: der Fuchs braut, der Nebel liegt auf deu Wiese».
2) röppt: ruft. 3) slöppt: schläft. 4) Rüschen: Binsen. 6) wull: wer.