Aus dem Vorwort ;ur vierten und fünften Auflage.
Über Zweck und Einrichtung dieser Lehrstufe meines Lesebuchs gibt das
voranstehende Vorwort zur dritten Auflage die nötigen Aufschlüsse.
Daß ich mit meinem Lesebuch im ganzen einen ersprießlichen Weg eingeschlagen
habe, dafür scheint mir die günstige Aufnahme und die Einführung desselben in
vielen Lehranstalten zu bürgen Bei Aufnahme prosaischer Stücke habe ich
besonders auf Kulturgeschichte und Reden, bei Aufnahme poetischer besonders auf
Episches und Lyrisches (Religiöses und Patriotisches) gesehen und dabei mehr, als
es sonst zu geschehen pflegt, Prosaiker und Dichter der neueren und neuesten Zeit
berücksichtigt. Mehrere Stücke, welche ich früher aus andern Lesebüchern auf¬
genommen, habe ich bei dieser fünften Auflage mit dem Original verglichen; daher
findet sich hier und da eine kleine Abweichung von dem Abdrucke in der vierten
Auflage.
In Bezug auf die Anmerkungen ist wohl keine Seite unverändert ge¬
blieben. Ich habe das Buch viele Jahre im Gymnasium zu Hadamar und im
hiesigen Lehrerseminar selbst gebraucht und jedesmal nach der Lehrstunde die An¬
merkungen durchgesehen, geändert, vermehrt rc., so daß ich sagen kann, die An¬
merkungen find größtenteils in der Schule und für die Schule geschrieben worden.
Behufs des richtigen Verständnisses verschiedener Gedichte habe ich mich an die
Verfasser selbst gewendet. Was ich ihrer Freundlichkeit in dieser Hinsicht verdanke,
habe ich in den betreffenden Anmerkungen niedergelegt.
Die Erklärung der Fremdwörter und die Aussprache der fremden
Eigennamen erschien mir für jene Anstalten, in denen fremde Sprachen nicht
oder nur wenig getrieben werden, durchaus notwendig.
Die Verweisungen auf meine „Schulgrammatik, 3. Aufl. 1865" sind
geblieben, hier und da sogar vermehrt worden, weil hierdurch die sprachlichen
(grammatischen) Erklärungen sich am kürzesten fassen ließen; die Verweisungen auf
meine „Grammatik der neuhochdeutschen Sprache, Leipzig 1852, 2 Bde." sind
weggeblieben, da diese Grammatik weniger in Schulen eingeführt ist; dagegen ist
auf meine „Kleine deutsche Schulgrammatik für Seminarien, Realschulen, höhere
Bürger- und Töchterschulen und die Unter- und Mittelklassen von Gymnasien,