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liche Leben traf Numa zweckmäßige Einrichtungen, wie er denn
das Jahr, das bis dahin nur zehn Monate hatte, in zwölf
Mondmonate eintheilte.
Die Sage läßt die Egeria über den Tod dieses friedsa-
men, frommen Königs weinen und in einen Quell zerfließen.
IV.
Tullus Hostilius.
(673—641 v. Ehr.)
Kurze Zeit nach seinem Tode wählte das Volk wieder
einen König aus römischem Stamme, den kriegerischen Tullus
Hostilius. Unter seiner Regierung ward Alba Longa, Roms
Mutterstadt, zerstört. Die Veranlassung zu diesem Kriege war
folgende:
Albanische Hirten hatten im römischen, römische im al¬
banischen Gebiete Raub begangen. Von beiden Seiten wur¬
den Gesandte abgeordnet, um Genugthuung zu fordern. In
dieser Forderung kamen die römischen Gesandten den albani¬
schen zuvor, so daß, da die Albaner die Genugthuung ver¬
weigerten, der Krieg von letzteren veranlaßt zu sein schien.
Beide Theile rüsteten sich mit aller Macht. Als die Heere ein¬
ander in Schlachtordnung gegenüber standen, machte M ettus
Fuffetius, der Feldherr der Albaner, dem römischen König
den Vorschlag, den Krieg durch den Kampf Einzelner entschei¬
den zu lassen. Zufällig fanden sich in beiden Heeren Drillinge
unter dem Namen Horatier und Curiatier, von denen
jene Römer, diese Albaner gewesen sein sollen. Sie waren zu
dem Zweikampfe bereit. Zuvor ward ein feierlicher Vertrag
abgeschlossen, daß das Volk, dessen Vorkämpfer siegen würden,
über das andere herrschen sollte.
Zwischen beiden Heeren wurde eine Ebene zum Kampf¬
platz bestimmt, und die Drillinge beider Theile begannen, mit