Full text: Vom Regierungsantritt Friedrichs des Großen bis zur Gegenwart (Teil 6)

ihn der unbestechliche Metellus und nötigte ihn zur Flucht zu seinem 
Schwiegervater Bocchus von Mauretanien. Diesen besiegte der kühne 
und beim Volke sehr beliebte, aber ungebildete Bauernsohn Marius, der 
den Metellus vom Oberbefehl verdrängt hatte. Sein Unterfeldherr, der 
Aristokrat Sulla, erlangte endlich durch seine Gewandtheit die Ausliefe- 
rung des Jugurtha (105), der in Rom nach sechstägiger Hungerqual im 105 
Gefängnis erdrosselt wurde. 
Fragen: Was bedeutet Catos Ausspruch? — Was bedeutet das Wort der 
Kornelia an ihre Söhne: „Noch immer nennt man mich die Tochter Scipios; 
wann wird man mich die Mutter der Gracchen nennen?" — Warum scheiterte 
der gracchische Plan? — Wie konnte Jugurtha sechs Jahre sein Wesen treiben? 
183: f Hannibal, Scipio und Philopömen (griech. Feldherr). 146- Zer¬ 
störung von Korinth und Karthago. 133: Numautia zerstört. Die Gracchen 
t Attalus von Pergamon, Johannes Hyrkanus in Jerusalem. 
23. Marius und Sulla. 
1. Marius als Sieger über Zimbern und Teutonen. DieZim- 
beru und Teutonen waren zwei germanische Völker aus Jütland von 
riesigem Körper und unwiderstehlicher Kraft. In Tierfelle gekleidet, führten 
fie ihr Hab und Gut auf Karren mit sich, die sie mit Tierhäuten über¬ 
spannt hatten. Ihre Waffen waren Schilde, Schwerter und Streitkolben; 
als Schutzwall diente ihnen eine Wagenburg aus ihren zusammengefahrenen 
Karren. Sie erschienen an den steirischen Alpenpässen und vernichteten 
bet Noreja das Heer von Papirins Karbo (113 v. Chr.). Dann 113 
durchzogen sie die Schweiz und fielen verheerend in Gallien ein. Sie 
schlugen vier römische Heere, und der „Zimbernschrecken" wurde sprich- 
wörtlich in Rom. Da wurde der tapfere und kriegserfahrene Marius 
der Retter Italiens. Nachdem er. durch Verschanzungen geschützt, in kleinen 
Gefechten ferne Soldaten an den Anblick, das Kriegsgeheul und die Fecht- 
weije der Deutschen gewöhnt hatte, schlug er in der zweitägigen mörde- 
rächen Schlacht bei Aqua Sextiä im Rhonedelta die Teutonen und 
nahm ihren Führer Tentobod gefangen (102). 102 
Inzwischen waren die Zimbern unter Bojorix über den Brenner- 
Paß nach Italien gezogen und hatten sich's in dem herrlichen Lande wohl 
sein lassen. Da erschien Marius und vernichtete sie 101 bei Vercellä 101 
auf der Randifchen Ebene, westlich vom Ticinns, nach verzweifelter Gegen- 
wehr, an der sogar die Weiber teilnahmen. Dieselben bewachten die Wagen- 
bürg und trieben die Flüchtigen zurück ins Gefecht. Marius war sechsmal 
zum Konsul gewählt worden. Er wurde der dritte Gründer Roms genannt 
2. Sulla als Wettbewerber des Marius. Mithridates, König 
ÜT Pouws (am Schwarzen Meere), war einer der grimmigsten und ge¬ 
fährlichsten Feinde Roms, ein Mann von riesiger Kraft, unternehmendem 
Geists großen Fähigkeiten — er sprach 22 Sprachen — aber ein Barbar 
von Gemüt. An emem Tage ließ er 80000 Jtaliker in Kleinasien ab- 
Ichlachten, machte sich zum Herrn von Vorderasien und drang bis Athen 
vor (88). 88
	        
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