Full text: Für die Mittel- und Oberstufe evangelischer Schulen (Teil 2, [Schülerband])

162 
2. Dies IPort ist wie ein Wanderstab. 
Man geht den Berg hinauf, hinab, 
das Feld hindurch, den Wald entlang, 
und graut die Nacht, inan wird nicht bang. 
3. Im Graun der Nacht, nn windgebrans, 
man weiß sich doch im Vaterhaus, 
sorgt nicht am Kreuzweg allzuviel: 
man geht mit Gott und kommt ans Ziel. 
4. Mit Gott! Das ist so wunderleicht! 
Und doch, soweit der Bimmel reicht, 
soweit hinwandeln Tag und Nacht, 
dies Wort hat wnndergroße Macht. 
5. fürwahr, das ist ein fel'ger Mann, 
der's recht von Kerzen sagen kann! 
Tr wird so stark, daß selbst der Tod 
demütig naht und nimmer droht. 
6. wohlan! so sprich zur Abendruh', 
zum Morgenlichte sag' es du: 
Mit Gott! Mit Gott! So fang es an 
dein Tagewerk; so schließ es dann! 
Hermann Rletke. 
Ein Landmann brachte aus der Stadt fünf Pfirsiche mit, die 
schönsten, die man sehen kannte. Seine Kinder aber sahen diese 
Frucht zum erstenmal. Deshalb wunderten und freuten sie sich sehr 
über die schönen Apfel mit den rötlichen Backen und dem zarten 
Flaum. Darauf verteilte sie der Pater unter seine vier Knaben, und 
einen erhielt die Mutter. 
Am Abend, als die vier Kinder in das Schlafkämmerlein 
gingen, fragte der Vater: „Nim, wie habe,: euch die schönen Apfel 
geschmeckt?" — „Herrlich, lieber Vater", sagte der Älteste. „Es ist 
eine schöne Frucht, so säuerlich imb so sanft Dem Geschmack. Ich 
habe mir den Stein sorgsam bewahrt und will daraus einen Baum 
ziehen." — „Brav," sagte der Vater, „das heißt haushälterisch auch 
für die Zukunft gesorgt, wie es dem Landmanne geziemt." 
„Ich habe den meinigen sogleich aufgegessen", rief der Jüngste, 
„und den Stein fortgeworfen, und die Mutter hat mir die Hälfte
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.