Full text: Für die Mittel- und Oberstufe evangelischer Schulen (Teil 2, [Schülerband])

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6. Und kaum gesprochen, da Lärmen und Schrein, 
in tiefen Geschwadern bricht es herein. 
Es brausen und dröhnen Luft und Erd', 
vorauf ein Reiter auf weißem Pferd. 
7. Signale, Schüsse, Rossegestampf, 
der Nebel wird schwarz wie Pulverdampf; 
wie wilde Jagd so fliegt es vorbei; — 
zitternd ducken sich die zwei. 
8. Nun ist es vorüber ... Da wieder mit Macht 
rückwärts wogt die Reiterschlacht. 
Und wieder dröhnt und donnert die Erd', 
und wieder vorauf das weiße Pferd. 
9. Wie ein Lichtstreif durch den Nebel es blitzt, 
kein Reiter mehr im Sattel sitzt. 
Das fliehende Tier, es dampft und raucht, 
sein Weiß ist tief in Rot getaucht. 
10. Der Sattel blutig, blutig die Mähn', 
ganz Schweden hat das Roß gesehn. — 
Auf dem Felde von Lützen am selben Tag 
Gustav Adolf in seinem Blute lag. Theodor Fontane. 
246. August Hermann Francke. 
In der Stadt Halle an der Saale steht ein hohes Gebäude, das 
über seinem Eingänge den Spruch Jes. 40, 31 als Inschrift trägt: „Die auf 
den Herrn harren, kriegen neue Kraft usw." Dieser Eingang führt durch das 
Vordergebäude in einen sehr langen Hof, in eine wahre Straße, auf deren 
beiden Seiten hohe Häuser stehen. In diesen befindet sich nicht bloß ein 
Waisenhaus für arme Kinder, sondern hier werden Kinder aus allen Ständen 
in höheren und niederen Schulen unterrichtet. Am Ende der Straße steht 
Franckes Standbild; in Priesterkleidung segnet er zwei Waisenkinder. Das 
alles ist entstanden aus Franckes gesegneter Glaubensarbeit. 
In seiner Wohnung hing eine Armenbüchse. Einst legte eine fromme 
Frau 7 Gulden auf einmal hinein. „Das ist ein ehrlich Kapital," sprach 
Francke, „davon muß man was Rechtes stiften; ich will eine Armenschule 
damit anfangen." Und diese Armenschule war der Grundstein zu den 
großen Franckeschen Stiftungen. Wie war aber solch großes Werk dem armen
	        
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