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sagte ihm ein Gedicht her, worüber er sich sehr freute. „Du
hast deine Sache schön gemacht, mein Kind!" sagte der hohe, freund¬
liche Herr. „Nun will ich dir aber auch eine Frage vorlegen.
Wohin gehört das?" fragte er und zeigte dem Kinde eine Apfelsine.
„In das Pflanzenreich," erwiderte schüchtern das Mädchen. „Wohin
nun das?" fragte der hohe Herr weiter und zeigte auf ein Gold¬
stück. „Ins Mineralreich," war die Antwort. „Wohin gehöre
ich denn, mein Kind?" war die dritte Frage. Freundlich blickte
das Kind den König an und sagte: „Ins Himmelreich." — Da
glänzte eine Thräne in dem Auge des Königs, und er hob das
Mägdlein empor und küßte es.
21. Lied eines deutschen Knaben.
(Friedrich Leopold Graf zu Stolberg.)
1. Mein Arm wird stark und groß mein Mut,
Gib, Vater, mir ein Schwert!
Verachte nicht mein junges Blut!
Ich bin der Väter wert.
2. Ich finde fürder keine Ruh
Im weichen Knabenstand;
. Ich stürb', o Vater, stolz wie du
Den Tod fürs Vaterland!
3. Schon früh in meiner Kindheit war
Mein täglich Spiel der Krieg;
Im Bette träumt' ich nur Gefahr
Und Wunden nur und Sieg.
4. Als neulich unsre Kriegerschar
Auf dieser Straße zog
Und wie ein Vogel der Husar
Am Haus vorüber stog:
5. Da gaffte starr und freute sich
Der Knaben froher Schwarm;
Ich aber, Vater, härmte mich
Und prüfte meinen Arm.
6. Mein Arm wird stark und groß mein Mut,
Gib, Vater, mir ein Schwert!
Verachte nicht mein junges Blut!
Ich bin der Väter wert.