Lenau.
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149. Die drei Zigeuner.
1. Drei Zigeuner fand ich einmal
Liegen an einer Weide,
Als mein Fuhrwerk mit müder Qual
Schlich durch sandige Heide.
2. Hielt der eine für sich allein
Zn den Händen die Fiedel,
Spielte, umglüht vom Abendschein,
Sich ein feuriges Liedel.
3. Hielt der zweite die Pfeif' im Mund,
Blickte nach seinem Rauche,
Froh, als ob er vom Erdenrund
Nichts zum Glücke mehr brauche.
4. Und der dritte behaglich schlief,
Und sein Zimbal am Baum hing,
Über die Saiten der Windhauch lief,
Über sein Herz ein Traum ging.
5. An den Kleidern trugen die drei
Löcher und bunte Flicken,
Aber sie boten trotzig frei
Spott den Erdengeschicken.
6. Dreifach haben sie mir gezeigt,
Wenn das Leben uns nachtet,
Wie man's verraucht, verschläft, vergeigt
Und es dreimal verachtet.
7. Nach den Zigeunern lang noch schau'n
Mutzt' ich im Weiterfahren,
Nach den Gesichtern dunkelbraun,
Den schwarzlockigen Haaren.
150. Sturmesmythe.
1. Stumm und regungslos in sich verschlossen
Ruht die tiefe See dahingegossen,
Sendet ihren Grutz dem Strande nicht;
Ihre Wellenpulse sind versunken,
Ungespüret glühn die Abendfunken
Wie auf einem Totenangesicht.