Full text: [Teil 3 = Oberstufe, [Schülerband]] (Teil 3 = Oberstufe, [Schülerband])

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wenn unsere Nahrung aus tierischen Stoffen und aus Pflanzen 
gemischt ist. Zu einem gesunden, kräftigen Leben bedürfen 
wir der Abwechslung in den Speisen. Wollten wir bloß von 
magerm Hleisch, von Käse oder von Eiweiß leben, so müßten 
wir ebenso verhungern, als wenn unsere Nahrung bloß aus 
Fett, Butter oder Eidotter bestànde. Ebenso können aber auch 
alle Mehlspeisen, besonders das Brot, nur dann als nahrhaft 
gelten, wenn in ihnen außer dem Mehl noch Kleber vorhanden 
ist. Da sich nun in der Kleie noch viel Kleber befindet, so ist 
Kleienbrot viel nahrhafter als das Brot ohne Kleie. Freilich 
wird durch die Kleie das Brot schwerer verdaulich; darum ist 
Kleienbrot einem schwachen Magen nicht anzuraten. 
Die Getränke sollen die wässerigen Bestandteile unsers 
Blutes und Körpers ersetzen, die dieser fortwährend durch 
Lungen, Haut und Nieren verliert. Außerdem enthalten aber 
die Getränke, selbst das Trinkwasser, auch Nahrungsstoffe in 
sich, die zum Ersatz der festen Körperbestandteile dienen. 
Unter allen Getränken sind nur zwei für den Menschen von 
wirklichem Bedürfnis: das Wasser und die Milch. Die Nilch 
dient gleichzeitig als Getränk und als Speise. 
Wenn wir wissen, was wir essen sollen, so ist es auch 
von großer Bedeutung, zu wissen, wie wir die Speisen ge— 
nießen müssen. Viele Menschen essen so, daß ihnen das Ge— 
nossene den Nutzen nicht bringt, den es bringen könnte. Alles 
Feste, das wir genießen, ganz besonders das Fleisch, muß so 
zubereitet und im Munde mit den Zähnen so lange verarbei— 
tet werden, daß es im Magen und im Darmkanal von den 
Verdauungssãften, vorzugsweise vom sauern NMagensafte, leicht 
durchdrungen und aufgelöst werden kann. Je flüssiger und 
breiiger ein Nahrungsmittel ist, oder je schneller es im Magen 
in eine solche Form verwandelt werden kann, desto verdauli- 
cher ist es, und desto besser können seine Nahrungsstoffe aus— 
gezogen und in das Blut geschafft werden. Deshalb kommt 
auf die Zubereitung und das Kauen der Speisen sehr viel an. 
Da der Mundspeichel bereits die Verdauung eines wichtigen 
Nahrstoffes, der Stärke, einleitet, so müssen alle Nahrungs- 
mittel, die viel Stärke enthalten, z2. B. Mehlspeisen, Brot und 
Kartoffeln, besonders gut gekaut werden. Ein gut gekochtes 
oder gebratenes und tüchtig zu Brei gekautes Stück Fleisch 
ist weit verdaulicher als hartes, wenig zerkautes Fleisch. Ein 
hartes Ei ist schwer verdaulich, wenn es nicht gründlich zerkaut 
wird; ein weiches Ei ist dagegen sehr leicht verdaulich. Peste,
	        
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