Full text: Lesebuch für die Oberklassen katholischer Volksschulen

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Giebeldache der Vorderbau des Roten Hauses“ hervor. Nach 
dem Markte hin sind an demselben ihen Spihhbogenfenstern 
ie Sebilder der Schutzheiligen Tiers aufgestellt. Jetzt Teil 
ines Gasthofs, versammelte das Gebaͤude ehemals die Bürger 
der Sladt zu gemeinsamen Festen. Ein spaͤterer Anbau trägt 
die lateinische Inschrift, welche von dem sagenhaften Alter der 
Sladt Nachticht gibt und verdeutscht lautet: 
Fher als Rom stand Trier eintausend dreihundert der Jahre. 
Moͤge es fürder bestehn, ewigen Friedens sich freun“ 
Das nillen auf dem Markte erxichtete „Marktkreuz“ ist 
eine Granisäule mit einem breiten Kreuze als Spitze. Der 
kunstreiche steinerne „Marktbrunnen“ zeigt auf einer Spitzsäule 
das Sandbild des hl. Petrus und an den Seiten unter einer 
Schale die Gestalten der vier Grundtugenden Gerechtigkeit, 
Klugheit, Starkmut und Mäßigkeit Auf der Südseite wird der 
Markiplatz durch die Gangolfskirche abgeschlossen. 
In der nordlichen Verlängerung des Hauptmarktes liegt 
aun da breiten Simeonsstraße das aus dem 18 Jahrhundert 
sammende Haus „Zu den hl. drei Koönigen?“ Am Ausgange 
dieser Straße erheben sich die dunklen Massen des Römerthors, 
der wellberühmten Porta nigra. Neben derselben glänzt von 
der Aßenwand des ersten Hauses dem in die Stadt Eintreten⸗ 
i bunen Farben die reckenhafte Gestalt des hl. Christo 
phorus entgegen, welcher einen Baumstamm in der Rechten, auf 
Unken Schulter das Christuskind trägt. 
Dem Roten Hause“ gegenüber fuührt am Regierungsge— 
bäude vorbe die Sliernstraßde vom Hauptmarkt zum Dom 
Des Domes Grundform ist das Kreuz, indem drei Langschiffe 
n men Querschiff durchschnitten werden. Der mittlere Teil 
bildele das zur Roͤmerzeit angelegte älteste Gotteshaus. Dazu 
amen in der Folge die übrigen Teile: der im Rundbogenstil 
ufgeführte vorderbau mit dem Nikolausthor und den breiten 
Hanpuurmen, ferner das zwischen zwei schlanken Türmen errich⸗ 
ete östliche Chor mit dem Hochaltar und der Krypta oder 
merirdischen Kapelle. An dieses Chor schließt sich als Anbau 
die eisrunde Schaßkammer des Doms mit einem Kuppelge— 
pölbe. Darin befinden sich alte Evangelienbücher, verschiedene, 
dlet Metallen kunstooll gearbeutete Kirchengeräte und Reli— 
quienschreine mit seltenen und kostbaren Reliquien. Das größte 
un ist der ungenähte Leibrock Christi, kurzhin der hl. 
oc genannt. Der Dom hat 13 Altäre und die Grabstätten 
von 24 Bischöfen. 
Hart neben dem Dom liegt zur Rechten die Liebfrauen⸗ 
auch Qantenuskirche genannt, eine Verle der altdeutschen Bau⸗
	        
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