fullscreen: Landeskunde der Großherzogtümer Mecklenburg-Schwerin und -Strelitz (Erg.)

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Landschaftskunde. B. Mecklenburg -Strelitz. 
§5- 
Bedeutender Eisenbahnknotenpunkt. 5 km s.-ö. vou L. an der Elde Grabow. 
5673 Ew. Die Stadt liegt aus zwei von der Elde gebildeten Inseln. Wieder- 
holt Residenz. 1725 vollständig abgebrannt. Der früher bedeutende Handel 
hatte gelitten, als 1831 auch der obere Eldelauf schiffbar gemacht wurde. Da- 
gegen hat sich das Großgewerbe sehr gehoben. Flußabwärts zweigt sich bei dem 
Flecken Eldena die Neue Elde vou der Alten Elde ab. Jene ist eine in den 
Jahren 1564 bis 1567 entstandene Kanalanlage. Auf einer Anhöhe an der 
Mündung der Neuen Elde in die Elbe liegt Dömitz. 3147 Ew. Die niedrigen 
Umgebungen sind oft Überschwemmungen ausgesetzt. Früher war D. wichtig 
wegen des Elbzolls und als Festung (Schill 1809). Reuterzelle. Sprengstoff- 
fabrik. In Nen-Kaliß sehr bedeutende Papierfabrik. 
An einem Zufluß der Schade finden wir Wittenburg. 3395 Ew. An 
einem zur Snde gehenden Bach Hagenow. 4663 Ew. Wichtiger Eisenbahn- 
zweigpunkt. An der Mündung der Boitze in die Elbe Boizenburg. 4236 Ew. 
Wegen des früher wichtigen Zollamtes kam es 1621 zum Herzogtum Güstrow. 
Vor dem Bau der Berlin—Hamburger Bahn war B. die dritte Handelsstadt in 
Mecklenburg. Südöstlich von B. eiu kleines, sehr fruchtbares Marschgebiet, die Tel- 
dau. — In der Mitte des Dreiecks Hagenow, Boizenburg, Dömitz liegt der Fleckeu 
Lübtheen. 4060 Ew. Ritterschaftliches Lehrerseminar. Von großer Bedeutung 
ist das Kalibergwerk von Jessenitz. Die Förderung der Kalisalze erfolgt aus 
666 und 866 m Tiefe. (Vgl. § 6.) 
B. Mecklenburg-Strelitz. 
i. Das Land Skargard. 
Der südliche Teil des Landes, welcher zur Seenplatte gehört, ist i. a. sandig 
uud wenig fruchtbar. Es ist das Gebiet der Havel. Als Quelle gilt der Tainbecker 
See s.-ö. von Penzlin. Sie durchfließt eine Reihe von etwa 26 Seen. An 
einem derselben, dem Woblitzsee, liegt Wesenberg, die kleinste Stadt Mecklenburgs. 
1646 Ew. 16 km w. der Fleckeu Mirow (s. v. a. „Friedensort"). 1754 Ew. 
Früher Johanniterkomturei. Schloß und großherzogliches Erbbegräbnis. Lehrer- 
seminar. Wo die Havel Mecklenburg verläßt, liegt Fürstenberg auf einer 
wichtigen Durchgangsstelle zwischen zwei kleinen Seen. 3675 Ew. Es ist die 
südlichste Stadt des Landes. — Elde und Havel sind vermittelst der Mitritz, 
des Woterfttz, des Mirower und anderer Seen (Havelkanal) zu einer auf mecklen- 
burgischem Gebiet von Dömitz bis Fürstenberg 238 km betragenden schiffbaren 
Wasserstraße verbunden. 
Durch den Kammerkanal steht anch der Zierker See mit der Havel in Ver- 
bindung. An ihm erbaute Adolf Friedrich III. i. I. 1712 an der Stelle des 
Hofes Glienke eine neue Residenz und gründete die Stadt Neustrelitz. Sie 
ist sehr regelmäßig in Gestalt eines Sternes gebant. Die Straßen gehen strahlen- 
förmig vom Markte ans. (Städte ähnlicher Entstehung und Bauart: Ludwigslust, 
Karlsruhe, Mannheim.) Neustrelitz (Bild 22) ist Sitz der Regierung. Landgericht. 
Lebhafter Eisenbahnverkehr. 11978 Ew. Das Residenzschloß wurde in letzter Zeit 
erweitert und vergrößert. 16 km n. das Schloß Hohenzieritz. Hier starb am 
19. Juli 1810 die Königin Luise. 3 km s. Strelitz, gewöhnlich Altstrelitz
	        
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