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So einfaltig und ungeschickt baut kein Vogel. Was gilt’s? du
Pfuscher hast es selber gemacht!“ Das würde der Fink zu
dem Künstler sagen.
Ebenso ist es mit einem verachteten Spinngewebe. Der
Mensch kann kein Spinngewebe machen. Ebenso ist es mit
dem Gespinst, in das sich ein Kaupenwurm einwebt, wenn
seine Verwandlung angehen soll. Ein Mensch kann kein
Raupengespinst machen.
Ein Wort mehr! Alle Finkennester in der Welt sehen
einander gleich, vom ersten im Paradiese bis zum letzten in
diesem Frühlinge. Kein Fink hass vom andern gelernt. Jeder
kann’s selber. Ebenso ist Spinngewebe, ein jedes nach sei¬
ner Art. Man weiss es wohl, aber man . denkt nicht daran.
Koch ein Wort mehr! Das erste Nest eines Finken ist ebenso
künstlich wie sein letztes. Er lernt’s nie besser. Ja, manches
Tierlein braucht sein Gespinst nur einmal in seinem Leben
und braucht nicht viel Zeit dazu. Es wäre übel daran, wenn
es zuerst eine ungeschickte Arbeit machen müsste und denken
wollte: Für dieses Jahr ist’s gut genug, übers Jahr mache
ich’s besser. Noch ein Wort! Jedes Vogelnest ist ganz voll¬
kommen und ohne Tadel, nicht zu gross und nicht zu klein,
nicht zu wenig daran und nicht zu viel, dauerhaft für den
Zweck, wozu es da ist. In der ganzen Natur sind lauter
Meisterstücke. Aber was der Mensch zur Geschicklichkeit
bringen soll, das muss er mit vieler Zeit und Mühe lernen,
und bis er’s kann, bekommt er manche Ohrfeige vom Meister,
der selber kein vollkommener ist. Denn kein menschliches
Werk ist vollkommen. Ist darum ein Mensch weniger als ein
Fink? — Weit gefehlt!
Denn erstlich nicht der Vogel baut sein Nest, und nicht
das WjürBilein bettet sein Schlafbett, sondern der ewige
Schopfes thut’s durch seine unbegreifliche Allmacht und Weis¬
heit, und der Vogel muss nur das Schnäblein und die Füfs-
lein und, so zu sagen, den Namen dazu hergeben. Deswegen
kann auch der Mensch kein Vogelnest und kein Spinngewebe
machen. Gottes Werke macht niemand nach.
Zweitens, wie der ewige Schöpfer an seinem Orte jedem
Geschöpfe seine Wohnung bereitet, aber nicht auf gleiche
Art, dem einen so, dem andern anders, wie es nach seinem
Bedürfnisse und Zwecke recht ist, also hat er etwas von
dem göttlichen Verstände dem Menschen lassen in die Seele
träufeln, dass dieser nun nach seiner Überzeugung für man¬
cherlei Zwecke bauen und hantieren kann, wie er selbst
meint, dass es recht sei. Der Mensch kann ein Schilderhaus-