Full text: Deutscher Kinderfreund

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Aus dem Leben der 
Der Vogel Gesang schallt durch den Wald, 
dass alles ringsum widerhallt. 
Vom Walde her liegt am Wiesenrand 
ein Birkenbüschchen recht zur Hand; 
da duften Maien, frisch und grün, 
und drunter die herrlichsten Blumen blühn. 
Dort ist eine ganze Käferwelt, 
bunt, gross und klein, zusammengesellt. 
Im Frühling ist auch die Wiese schön; 
dahin kann ich scherzen und spielen gehn. 
Rings um uns her ist grün die Au’ 
und drüber der weite Himmel so blau. 
Im grünen Grase lieg’ ich gern! 
und Blumen such’ ich nah und fern: 
Schneeglöckchen, Blauveilchen und Löwenzahn, 
die Himmelsschlüssel, den Enzian, 
Vergissmeinnicht und Baldrian; 
die pflück’ ich mir und binde daraus 
für Vater und Mutter den schönsten Straufs; 
den trag’ ich ganz still und heimlich nach Haus, 
auch teil’ ich an Schwestern und Brüder aus. 
Drum ist das Gebüsch, die Wiese, der Wald 
vor allem mein liebster Aufenthalt. 
- Krug. 
39. Die Kartoffel. 
Die Kartoffel ist ein Kraut mit saftigem, gegen Kälte sehr em¬ 
pfindlichem Stengel, welches weiße oder bläuliche Blüten und grüne 
Beerenfrüchte trägt, unter der Erde aber Knollen bildet. Aus diesen, nicht 
aus den Samenkörnern in den Beeren, zieht man gewöhnlich neue 
Kartoffelpflanzen, weil bei uns mindestens zwei Jahre erforderlich sind, 
wenn man sie aus Samen ziehen und wieder bis zum Knollentragen 
bringen will. 
Die Kartoffel oder, wie die Gelehrten sie nennen, der knollige 
Nachtschatten gehört einerseits zu einer Familie von Gewächsen, den 
Solaneen, welche um ihrer giftigen Beschaffenheit willen Tollkräuter heißen,
	        
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