wenn dichte Nebel aufbrauen, wochen- und monatelang die Sonne
verhüllend, wenn der Schnee niederwirbelt, hohe Mauern bauend, die
jeden Verkehr unmöglich machen, die, wenn der Sturm dazwischenfegt,
Gefahr und Not den tiefer liegenden Orten künden!
Im Süden der Großen Wasserkuppe entspringt aus einem Gewirr
von Basaltfelsen, in einer Höhe von 855 in die Quelle der Fulda,
um nun erst südlich nach Gersfeld zu plätschern, dann aber westlich
und endlich nördlich auf Fulda als ein sorellenreiches Bergwasser
zu eilen. August Trinius.
183. Die Hanauer Edelmetallindustrie.
Die Hanauer Edelmetallindustrie verdankt ihre Entstehung nicht
den natürlichen Verhältnissen der Stadt und ihrer Umgebung, sondern
jenen betriebsamen Niederländern, die am Ende des 16. Jahrhunderts
in Hanau eine Heimstätte suchten und fanden, wo sie ungehindert
ihrem Glauben gemäß leben konnten. Spessart, Taunus und Odenwald
haben weder Silberbergwerke, noch Goldgruben, noch Diamantfelder;
der Hanauer Fabrikant ist deshalb genötigt, seine Rohmaterialien aus
weiter Ferne, zum größten Teil sogar aus anderen Erdteilen zu be—
ziehen. Aber Fleiß und Tüchtigkeit haben ersetzt, was die Natur ver—
sagte, und eine Industrie begründet und entwickelt, die den Bewohnern
der Stadt seit Jahrhunderten einen lohnenden Erwerb gesichert und
sich im Laufe der Zeit zur Weltberühmtheit emporgearbeitet hat.
Die für die Edelmetallindustrie in Betracht kommenden Roh—
materialien sind Gold, Silber, Platin und die zur Legierung dienenden
unedeln Metalle Kupfer und Zinn, ferner Edelsteine und Halbedelsteine,
in erster Linie aber der indische Diamant. Die Edelsteine gelangen
in roher Form über Frankreich, Holland und England nach Hanau;
hier erhalten sie in den Diamantschleifereien ihre Schlifform und damit
Feuer und Glanz. Der Goldschmied bezieht sein Rohmaterial in Form
von Barren, oder er schmelzt Münzen ein, legiert das Gold mit Kupfer
und Silber in den gesetzlich vorgeschriebenen Verhältnissen, walzt sein
Material zu Blech oder zieht es zu Draht aus. Das zur Verwendung
kommende Silber stammt zumeist aus dem Harze, es wird in Barren
bezogen und vom Silberschmied in Blech- oder in Drahtform gebracht.
Gold und Silber verarbeitet man ihrer Weichheit wegen nie rein,
sondern nur mit einem Zusatze von Kupfer oder Zinn, während Platin,
das inbezug auf Härte einen höhern Rang einnimmt, von jeder
Beimischung frei bleibt. Erst seit wenigen Jahren hat das Platin,