xvi Per vier te Theil des Gesammtwerkes bietet: 
Deutsches Lesebuch 
für die aberen Stufen mehrklassiger Schulen 
In zboei Abtheilungen 
mi erlauternden Abbildungen aus den Gebleten der Erd. und Vaturtunde, der Valertandskund 
der Geschichten wie mit Portraits nach Hugo Brückner's Originalzeichnungen. 
Die Einrichtung dieser ersten Abtheilung für die oberen Stufen ist so getrofft 
daß sie fuͤr drei- und vierklassige Volksschulen einen ausreichenden Abschluß sowohl 
den sprachlich⸗literarischen, wie auch in den weltkundlichen Stoffen bietet und daher fuͤr d 
Beburfniß derartiger Schulen als genuͤgend angesehen werden kann. 
Hiernach sind die naturkuündlichen Gegenstäͤnde so ausgewählt, daß sie 
Gewerbe und Landwirthschaft gebuͤhrende Rücksicht nehmen. Die geschichtlichen 
schnitte schließen sich an die zahlreichen Erzählungen, welche das Lesebuch fuͤr die mittle 
Stufen enthaͤlt, derartig an, daß sowohl eine angemessene Stufenfolge beobachtet wie a 
fur die vaterlandische Geschichte eine entsprechende Vollstaͤndigkeit und Abrundung erzielt wil 
Die geographischen Beschreibungen reihen sich an die Muttelstufe in so fern 
als lehtere einzelne anschauliche Schilderungen der naturlichen Beschaffenheit des Va 
landes, sowie seiner Erzeugnisse giebt, während der vorliegende Theil die politischen 
haͤlmisse darstellt und uͤber die anderen Laͤnder Europas uͤnd die übrigen Erdtheile ü 
sichtliche Beschreibungen enthaͤlt. 
GSo bildet demnach dieser Thell, sowohl durch die Anordnung des Inhaltes, welch 
mni den vorhergehenden Theilen bietet, wie auch durch die Auswahl und Abrundu 
des in ihm enthaltenen Stoffes einen angemessenen Abschluß fuͤr drei- und vierklassige Schul 
dDagegen ist die zweite Abtheilung des Lesebuches fur obere Stufen auf weitergehen 
Ziele berechnet, wie solche Schulen mit funf und mehr Klassen gesteckt werden können und sollt 
Deshalb sind aus der deutschen klassischen Dichtung und Prosa reichliche Prob 
namentlich zahlreiche Gedichte und auch Abschnitte aus einigen Schauspielen gegeben. 
Ferner hat die Weltgeschichte vielfache Beruͤcksichtigung erfahren, indem zu d 
vervolistaͤndigenden und erweiternden Erzaͤhlungen aus der vaterlaͤndischen Geschichte sol 
qus der Geschichte anderer Voller Aufnahme gefunden haben, z. B. von Muhamed, d 
Schweizerbundes den Entdeckungsreisen, der Befreiung der Niederlande, der Einfuͤhrn 
der Reformation in England, der Verfolgung der Hugenotten in Frankreich, von Pe 
dem Großen und Karl XII., von Joseph L., den nordamerikanischen Befreiungskries 
und der französischen Revolution. Bei der deutschen Geschichte sind besonders die kult 
geschichtlichen Entwickelungen beruͤcksichtigt. Zu dem Zwecke sind auch zahlreiche Gedic 
Und einige Scenen aus Schauspielen eingeflochten. 
Waͤhrend in der 1. Abtheilung fuͤr die oberen Stufen bei der Geographle beson 
abersichtliche, ganze Laͤnder umfassende Beschreibungen gegeben sind, enthaͤlt die 2. 
theilung zur weiteren Ausführung derselben einzelne specielle Schilderungen fuͤr die 
schiedenen fremden Lander und Erdtheile, da Beutschland bereits in der 2. Wtheilu 
Muel· und in der 1. Abtheilung der Oberstufe ausreichende Besprechung erfahren 
In Betreff der Nalurkunde sind namentlich Erweiterungen für Natur lehre und Che 
gegeben. 
So durfte das Lesebuch durch diese Anlage und stufenmaäßige Gliederung geeigh 
sein, den verschiedenen Schulverhaͤltnissen zu entsprechen und Schulen mit dret bis sg 
ind mehr Klassen hinläͤnglichen und planmaͤßig geordneten Stoff fuͤr den Sprach· u 
weltkundlichen Unterricht zu bieten. 
Die Fibel und das Lesebuch fuͤr die untere Stufe sind fuͤr die beiden erst 
Schuljahre, die erste Abtheilung des Lesebuchs für die mittleren Stufen 
dos beritte Schuljahr bestimmt, wäͤhrend die zweite Abtheilung fuͤr das vpiey 
und fünfte genügen wird. Daher kann bei nur drei- und vierklassigen Schulen 
erste Abtheilung des Lesebuches für die oberen Stufen ausreichen, waͤhrend dieselbe 
Schulen mit fünf und mehr Klassen in ebenfalls zwei Jahren zu verarbeiten 
wird, um fuͤr den Rest der Schulzeit und die oberste Stufe die zwelte Abtheilung ab 
viren zu koͤnnen. 
egnib, den 21. April 1673 
Cdunard Ddoch