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kraft zu neuen Ehren gelangt, und die Kaiserin hoffte noch
immer, ihrem hab sbnrg - loth rin gisch en Hause die Hege¬
monie über Deutschland zu sichern, welche in Schlesien, diesem
„echten Edelstein" ihrer Krone, verkörpert schien. Darum traf
sie mit Frankreich und der Kaiserin Elisabeth von Rußland,
sogar mit Sachsen, Abrede zur Erniedrigung des „Markgrafen von
Brandenburg", nach bessert Ländern die Nachbarmächte lüstern
waren.
Österreichische und sächsische Verräter unterrichteten Friedrich
von der Verschwörung, die einen Weltkrieg gegen ihn entfesseln
wollte. Da überraschte er die Feinde durch kühnen Angriff,
ehe ihre Rüstungen beendet waren. Ende August 1756 ging 1756
er über die sächsische Grenze. Das schlecht ausgerüstete säch¬
sische Heer mußte bei Pirna die Waffen strecken. Sachsen
wurde für die Dauer des Krieges eine preußische Provinz.
Dagegen bot Frankreich starke Streitkräfte und Kriegsgelder
(Subsidien) gegen ihn auf, Rußland, Schweden und sogar
das Deutsche Reich traten in das Bündnis zur „Zergliederung
der preußischen Monarchie".
Mit dem geheimen Befehl an seine Minister, wenn er falle
oder gefangen werde, unbeirrt und ohne Rücksicht auf seine
Person den Krieg fortzusetzen, rückte Friedrich durch die Pässe
der Sudeten. Siegreich in der blutigen Schlacht bei Prag, 1757
in welcher der greise Feldmarschall Schwerin, mit der Fahne
seines Regimentes seinen „Kindern" vorauseilend, von fünf
Kugeln durchbohrt wurde, mußte er infolge der Niederlage bei
Kolin an der Elbe Böhmen wieder räumen. Nun zog, mit den
Franzosen vereinigt, die „eilende Reichsarmee" heran, Mann¬
schaften und Offiziere bunt. zusammengewürfelt wie das Reick
selbst. In einer schwäbischen Kompagnie stellte die Stadt Gmünd
den Hauptmann, Rottweil den ersten, die Äbtissin von Roten-
münster den zweiten Lieutenant, der Abt von Gengenbach den
Fähndrich; beim Exerzieren konnte man die Leute Rechtsum
und Linksum zugleich und nach allen Seiten Front machen sehen.
Am 5. November glaubten diese Helden Friedrich schon umgangen
und gefangen zu haben. Da brauste General Seydlitz mit
seinen Kürassieren bei Roßbach (westlich von Lützen) hinter
dem Janusberg hervor wie ein Sturmwind. In einer halben
Abendstunde war alles vorbei, die ganze Straße nach Erfurt
mit den stolzen Stiefeln der französischen Gens d'armeö besät.
Unter hundert Flinten der „Reißausarmee" waren kaum zwanzig
losgegangen. Seither sangen die Soldaten: „Und wenn der
große Friedrich kommt und patscht nur auf die Hosen, dann
läuft die ganze Reichsarmee, Panduren und Franzosen." In