Full text: [Teil 3 (6., 7. & 8. Schuljahr), [Schülerband]] (Teil 3 (6., 7. & 8. Schuljahr), [Schülerband])

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Noch andere Nachteile bringt das heiße Klima. Die Hitze 
wird hier mitunter unerträglich und macht den Menschen zu an— 
strengender Arbeit untauglich. Dann tritt große Dürre ein, 
die Pflanzen welken oder verdorren; die Erdrinde verwandelt sich 
in Staub, der im Winde die Luft verfinstert. Bäche und Seeen 
trocknen aus, Tiere verschmachten oder laufen, von Durst und 
Hitze geplagt, wie wütend umher; wieder andere versinken in Er— 
starrung, in einen Sommerschlaf, wie bei uns einige Tiere in 
einen Winterschlaf. Tritt dann der Regen endlich ein, so wird 
der Boden rasch grün, alles Leben erwacht wieder, Bäche, Flüsse 
und Seeen füllen sich, und oft werden große Ebenen zu weiten 
Seeen, manche Gegenden zu Sümpfen und Morästen. Aus diesen 
aber entwickeln sich durch die Hitze schädliche Dünste, welche Fieber 
und andere ansteckende Krankheilen erzeugen. 
Nach Straus. 
194. 
Das Dromedar. 
Das einhöckerige Kamel oder das Dromedar ilt ein ge— 
waltiger Wiederkäuer. Es wird gegen 2 Meter hoch und etwa 
21), Meter lang. vein Gewieht beträgt 6 bis 8 Centner. Der 
Höcker steht aufrecht, wechselt aber im Laufe des Jahres 
bedeutend in seiner Grõhe. Je reichlichere Nabrung das Kamel 
hat, um so gröber wird sein Höcker; je dürftigere Nahrung ihm 
zugemessen wird, um so mehr nimmt er ab. 
Der Naturforscher Brehm, der mehrere Reisen in Afrika 
unternommen hat, gibt uns von der Lebensweise des Kamols 
folgende Schilderung: Das Kamel ist ein echtes Wältentier 
und befindet sich blob in den trockensten und heibesten Land- 
strichen wohl. Im ganzen Norden und Olten Afrikas wird es 
gegenwärtig in ungeheurer Anzahl gezüchtet. Manche Araber- 
stamme besitzen Tausende und aber Tausende. Die Zabl der 
Kamele, welehe jährlich auf den Wültenftraben zu Grunde 
gehen, ist nicht zu berechnen; dab lie aber sehr grob ist, kann 
man am besten ersehen, venn man selbst durch dĩe Mülte reilt. 
In der nubischen Wäüslte fand ich aut viele Meilen hin ein 
Kamelgerippe so dicht an dem andern, dab die Strabe durch die 
weib gebleichten Knochen vollkommen bezeichnet wurde. Die 
Wülte ilst nicht blob die Heimat und der Geburtsort, fondern 
auch die Sterbestätte und das Grab des Kamels; die wenigen, 
welche geschlachtet werden, kommen gegen die, welche aut 
ihren Berufswegen zu Gunde gehen, gar vieht in Betracht. 
Das Kamel nimmt seins Nahrung einzig und allein aus 
dem Pflanzenreiche und ilt dabei durchaus nicht wählerisch.
	        
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