Full text: Lesebuch für die Oberstufe (Teil 4, [Schülerband])

Drei deutsche Helden. 
317 
Losungswort: „Wir Deutsche fürchten Gott, sonst nichts auf der 
Wellt doad uch die Losung des deutschen Volkes bleiben. 
UNach Exrnst Prohen. 
2. Graf Moltke. 
1. Helmut von Moltke wurde in Parchim in Mecklenburg am 
26. Oktober 1800 geboren, war also ein Landsmann des alten „Marschall 
Vorwärts“. Er trat zuerst in ein dänisches Regiment, ging aber 1822 in 
preußische Dienste über. Als junger Offizier besuchte er die Kriegsschule in 
Berlin. 1832 kam er in den 
Großen Generalstab. Im Jahre 
1856 wurde er persönlicher Adju— 
tant des Prinzen Friedrich 
Wilhelm, des nachmaligen 
Haisers Friedrich, und siedelte mit 
ihm nach Breslau über. 
2. In seinen verschiedenen 
dienstlichen Stellungen und auf 
Reisen in der Türkei, in Italien, 
in Spanien, in Rußland hatte 
Moltke einen reichen Schatz von 
Erfahrungen gesammelt. Bald sollte 
er sie zum Segen des Vaterlandes 
verwerten. Als König Wilhelm 
die Regierung übernommen hatte, 
ernannte er den erprobten Offizier 
zum Leiter des Generalstabes. Bei der Neuordnung des Heerwesens leistete 
Moltke die wichtigsten Dienste. Unvergänglichen Ruhm aber erwarb er sich 
in den drei Kriegen von 1864, 1866 und 1870 und 71. 
Glänzend zeigte sich seine Meisterschaft in der Kriegskunst bei den Er— 
eignissen des Jahres 1866. Er leitete zunächst von Berlin aus den Auf⸗ 
marsch des preußischen Heeres an der Grenze des Landes, ging dann mit 
seinem Könige nach dem Kriegsschauplatze und führte hier in ebenso kühner 
wie sicherer Berechnung die Schlacht bei Königgrätz herbei. Von dieser 
geit an war der Ruhm Moltkes fest gegründet. Der König verlieh ihm den 
Schwarzen Adlerorden und ein Ehrengeschenk von 200000 Talern, welches 
Moltke zum Ankauf von Gütern verwandte. 
Seine größten Erfolge sollte aber der große Leiter der Schlachten in 
dem Kriege gegen Frankreich feiern. In der Voraussicht, daß der Haß der 
französischen Nachbarn gegen Preußen leicht die Flamme des Krieges wieder 
Graf Moltke.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.