Full text: (Für das 7. und 8. Schuljahr) (Abteilung 2, [Schülerband])

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8. Was fällt, das fällt! vorwärts! durch Tod und Flammen! 
Zwei brave Musketiere greifen zu, 
der eine stürzt! „Versuch' es du!“ 
Doch auch der andre bricht zusammen. 
Nun fällt der Führer auch, wir müssen weichen, 
ein Häuflein war der Rest, vom Feind umringt, 
das schlägt sich durch, und es gelingt, 
den Steinbruch endlich wieder zu erreichen. 
9. Da dachte keiner seiner eignen Wunde, 
wer jetzt noch aufrecht stand in Nacht und Graus, 
„die Fahne fehlt! holt sie heraus!“ 
so scholl es laut von Mund zu Munde. 
Ein Halbzug wird zum Suchen ausgesendet 
und — kommt nicht wieder, alle blieben tot. 
Uns bebt das Herz, allmächt'ger Gott! 
hast du dich zürnend gegen uns gewendet? 
10. „Freiwill'ge vor!“ — da blieb nicht einer stehen, 
der noch sein heiß Gewehr in Händen hielt, 
und sechs, die um das Loos gespielt, 
seh'n in die Nacht hinaus wir gehen. — 
Zurück, vom Feind verfolgt, ein einz'ger kehrte, 
der blutete, verhüllte sein Gesicht 
und schwieg, — die Fahne bracht' er nicht, 
und keiner, keiner seinen Thränen wehrte. — 
11. Am andern Tag, so ließ Ricciotti melden, 
fand man die Fahne fest in starrer Hand, 
zerfetzt, zerschossen, halb verbrannt 
und unter Haufen toter Helden. — — 
Wenn wir nun ohne Fahne wiederkommen 
ihr Brüder allesammt, gebt uns Pardon! 
Verloren haben wir sie schon, 
doch keinem Lebenden ward sie genommen Julius Wolff. 
261. Die Wiederaufrichtung des deutschen Kaisertums. 
Herrlich war die Frucht der glorreichen Siege der Jahre 1870 
und 1871. Alle Schmach, die uns der übermütige Erbfeind seit drei 
Jahrhunderten zugefügt, war gerächt und getilgt, und deutsche Lande 
an unserer Westgrenze waren für Deutschland wiedergewonnenn. Noch 
herrlicher aber war die Frucht, die aus dem glücklich beendeten Kriege 
für den inneren Ausbau unseres Vaterlandes hervorging: die Wieder— 
aufrichtung des ehrwürdigen, durch Frankreichs Gewaltthätigkeit und 
Frevelmut zertrümmerten deutschen Kaisertums. 
Schon im Beginne des heiligen Krieges zur Verteidigung des Vater⸗ 
landes durchdrang alle deutschen Herzen das lebhafte Gefühl, daß der 
Main nicht mehr die Grenze zwischen Nord- und Süddeutschland bilden
	        
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