Full text: [Teil 2 = Oberstufe, [Schülerband]] (Teil 2 = Oberstufe, [Schülerband])

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hitzt, d. h stark verdünnt, was ebensoviel ist, als hätte man mit 
der Luftpumpe einen Teil der Luft ausgepumpt. Der Schröpfkopf 
sitzt daher fest auf der Haut auf und zieht dieselbe halbkugelförmig 
in sich hinein, so daß man ihn nur mit einiger Gewalt von ihr los— 
reißen kann; denn die äußere Luft übt ihren gewöhnlichen Druck auf 
den Schröpfkopf, und innen befindet sich keine entsprechende Menge 
Luft, die dagegen drücken könnte. Ein anderes Beispiel haben wir 
an einem Rohr, welches wir in das Wasser stecken und womit wir 
letzteres in den Mund saugen. Das Aussteigen desselben geschieht 
dabei nur deshalb, weil wir die im Rohre befindliche Luft aussaugen 
oder sehr verdünnen, so daß die umgebende, auf die Wasserfläche 
drückende Luft einen Teil des Wassers in den leeren Raum hineinpreßt 
und zum Aufssteigen zwingt. 
129. Berbrennung. 
A. Berthelt. 
Naturlehre. 9. Aufl. Leipzig 1872. 8. 36. S. 66. 
Zum Verbrennen ist ein brennbarer Körper notwendig, sei es 
Kohle, Wasserstoff, Phosphor, Schwefel, Holz oder sonst ein brenn— 
barer Körper. 
Zum Verbrennen ist zweitens Sauerstoff oder atmosphärische Luft, 
die Sauerstoff enthält, unentbehrlich. Im luftleeren Raume einer 
Luftpumpe hört sofort ein Licht auf zu brennen. 
Man bestreue ein Brettchen mit Sand, setze ein brennendes Licht 
darauf und stelle darüber ein hohes Glas, das man mit dem Rande 
in den Sand eindrückt, damit unten keine Luft eintreten kann. In 
kurzer Zeit löscht das Licht aus, und bei genauer Untersuchung findet 
sich, daß im Glase kein Sauerstoff mehr enthalten ist. Dieser Versuch 
beweist zugleich, daß beim Verbrennen geradezu Sauerstoff verbraucht 
wird. Daher muß dem brennenden Körper fortwährend Sauerstoff 
oder atmosphärische Luft zugeführt werden, und das Verbrennen geht 
um so besser von statten, je größer die Zuströmung ist. Immer muß 
da, wo eine Verbrennung vor sich geht, Sauerstoff zuströmen. 
Man stecke auf das mit Sand besireute Bretlchen ein Licht und 
darüber einen Cylinder. Das Licht erlischt ebenfalls, weil von unten 
keine frische Luft zuströmen kann. Obgleich der Cylinder oben offen 
ist, so kann doch die äußere Luft nicht hinein, weil durch das Ver— 
breunen sich eine andere Luftart gebildet hat, die den Zutritt der 
äußern Luft hindert. Aus demselben Grunde erlischt auch das Licht, 
wenn man den Cylinder auf Holzstäbchen setzt, so daß unten eine 
ffnung entsteht, ihn aber oben mit einem Decel verschließt. Stellt 
man dagegen den Cylinder unbedeckt auf ein paar Holzstäbchen, so 
brennt das Licht ungestört fort. An dem Rauche eines eben erst aus 
geblasenen Wachsstockeßs den man oben an den Cylinder hält, bemerkt
	        
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