Schlesien.
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Mit ihren hohen Mastbhäumen und ihren vom Winde geschwellten
degeln gewähren sie einen nieht minder überraschenden Anblick, als
die zu Plöben zusammengefügten Baumstämme, welehe aus den reieh
bestandenen FVorsten Oberschlesiens kommen. Von Oppeln an valzt
gieh der Strom langsam dureh die Niederung, die von zablreichen
toten Armen und Lachen erfüllt und von Busch und Wiesen um-
geben ist. Nur hier und da, wie um Brieg, Ohlau und Breslau,
umkräünzen ihbn voch Überreste jener hberrlichen Eichenwaldungen,
Velehe ihn ehemals beschatteten.
3. Die Oder beginnt bei der Mündung der Bartseh ihren untern
Lauf und tritt nun in die norddeutsche Tiefebene ein. Das Tal
erweitert sich noch mehr und ist teilweise sumpfig und bewaldet.
Vährend in trockenen Sommern der niedrige Wasserstand die
Sehiffahrt unterbricht, fabt zur Zeit der Schneeschmelze oder nach
beftigen Regengüssen das Bett niebt alles Vasser, und häufige Über-
sehwemmungen haben die Anwobner genötigt, die niedrigen Ufer
durch Deiche und Dimme zu erböhen. Dennoch Kommt es vor, dab
dlie gewaltigen Huten zeitweise das Menschenwerk zerstören und viele
Kilometer weit die Seker und Wiesen und die umliegenden Ortschaften
unter Wasser setzen, den Boden durehwühlen, die Scker mit Sand
und Geröll bedeeken und den Anbau auf viele Jahre stören. Unter-
halb Prankfurts erweitert sieh die Ausbreitung des Tales zum Oder-
bruche bei Lebus, einer weiten, fruchtbaren Niederung, die vielfach
dureh Dämme geschützt ist. Unterhalb der Stadt Schwedt verläbt
die Oder die Provinz Brandenburg und durchbricht zugleieh einen
Meiten Höhenzug, den pommerschen Landrücken. Vor Stettin
endlieh bildet das Wasser der Oder das grobe und kleine Hafkf,
aus dem drei Arme: Peene, Swine und Diyenow, zur Ostsee
kühren. Nach Verschiedenen.
172. Schlesien.
1. Als vor 2000 Jahren römische Kaufleute über die Püsse der Graf—
schaft Glatz und durch die mährische Pforte nach dem Odertal und an der
Oder abwärts nach der Ostseeküste zogen, um den wertvollen Bernstein einzu⸗
tauschen, da begegneten sie in Schlesien Stämmen der alten Germanen. Bei
denen galten Gastfreundschaft, Mannestreue und Kriegsmut als herrlichste
Güter. Im 4. Jahrhundert unsrer Zeitrechnung mußten diese Germauen
ihre alte Heimat verlassen, ein slavischer Stamm — die Polen — rückte an
ihre Stelle. Nur in den Wäldern des Riesengebirges und der Grafschaft
Glatz erhielten sich einzelne Reste der Germanen, und die Märchen vom
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