292 —
Und in allen Lagen
soll man hören sagen
dir zur Strafe sprichwortweise:
Zittern wie ein Espenlaub!“ Ruekert.
188. Die Lindo.
In unserem Deutschland giebt es keine Wälder, die aus
Linden bestehen; aber desto wichtiger sind diese Bäume für das
Zusammenleben
der Menschen. In
den Stãdten sind
oft dĩe schönsten
Strassson mit Lin⸗
den bepflanzt. Am
herrlichsten ge-
deihen sie jedoch,
wenn sie verein-
zelt stehen, am
Eingange der
Dörfer und der
Stadte, auf dem
Marktplatze oder
vor den Kirchen
undSchulhãusern.
PEs ist die
wãrmste Zeit des
Jahres, wenn die
Linde ihre tau-
send und aber tau⸗
send Blũten õffnet
und lieblichen
Duft daraus ent-
sendet. Da setzt
sich die PFamilie
abends gern ins
Hreie, um nach
Eine Linde. der Schwüle des
Tages dĩie kũühlere
Luft einzuatmen, in die sich der Lindenduft mischt. Unter dem schat-
tĩgen Laubdache des herrlichen Baumes schmeckt ein kühler Prunk
noch einmal so gut; unter der Lĩnde spielt die Jugend des Dorfes,
bis es Zeit wird, zu Bett zu gehen; unter der Lände erzählen
Grossvater und Grossmutter den horchenden Enkeln gern die
Prlebnisse ihrer Jugend. So trägt die Linde mit Recht ihren
2 c