Full text: Lesebuch für die Mittelklassen katholischer Volksschulen

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79. Großes Geheimnis. 
Robert Reinick. 
Es sitzt ein Knab' am Bach 
und sieht den Wellen nach. 
Sie sprudeln, und sie rauschen, 
er denkt: Ich muß doch lauschen, 
Vas all die Wellen plaudern. 
Und's Knäblein, ohne Zaudern 
es bückt sich zu dem Quellchen, 
da kommt ganz flink ein Welchen 
gesprudelt und gerauscht 
wvas hat es da gelauscht! 
Doch kann es nichts verstehen, 
und eh es sich's versehen, 
bückt es sich tiefer hin 
und — liegt im Wasser drin. 
Zum Glücke war der Baca 
ganz hell und klar und flach; 
schnell sprang der Knab' heraus 
und sah ganz lustig aus. 
Und als ich ihn gefragt, 
was ihm der Bach gesagt, 
sprach er nach kurzem Zaudern: 
„Ihr dürft es keinem plaudern, 
ein groß Geheimnis ist, 
Was er mir sagte; wißt, 
er sagte — wiht ihr, was? 
Das Wasser, das macht naß.“ 
80. Sprichwörter. 
L. Ein gutes Kind gehorcht geschwind. 2. Wer nicht 
hören will, muß fühlenn 3. Jel ucher das Kind, desto schärfer die 
Rute. 4. Das El will oft klüger sein als die Hennen 5 übermu 
tut niemals gut. 
81. Räksel. 
Karl Rudolf Hagenbach. 
Nun, Kinder, könnt ihr raten auf einen Kameraden, der, wo 
ihr geht, und wo ihr steht, getreulich immer mit euch geht: bald 
lang und schmal, bald kurz und dick. doch bei euch jeden Augen— 
blick, solang die Sonn am Himmel scheint! Denn so nur, Kinder, 
iss gemeint mo meder San scheint noch Licht, ist auch der 
Kamerade nicht.
	        
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