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(Der früheren Auflage Seite 388.) 
mit Leichtigkeit auf der Oberfläche des Seees erhält. Die starke Aus— 
dünstung aus dem Meere macht, daß seine Salze, besonders in der 
Sommerzeit, an verschiedenen Teilen des Ufers sich ansetzen. Sandbänke, 
Inseln und Ufersteine sind mit einer Salzkruste überzogen. Jähe Kalk— 
steinfelsen umschließen das Meern Eine druckende Gewitterschwüle liegt 
über dem toten Meere; mindestens 200 m unter dem Meeresspiegel 
gelegen, von Felsenketten fast rings umschlossen, ohne den Schatten einer 
Waldung, ohne den Zutrint kühlender Winde ist dieser See fieben bis 
acht Monate lang den brennenden Strahlen einer unumwölkten Sonn— 
ausgesetzt. Kein Fisch läßt sich in seiner Flut entdecken. Kein Schiff 
kein Wasservogel durchrudert den See; keine Muschel liegt am Gestade; 
kein Gebüsch, kein Gras begrünt die Ufer und Felsen. Totenstille ruht 
auf der weiten Einöde; hier ist die Einsamkeit des Friedhofesn 
Nach Bäßler. 
13. Muhamed, der falsche Prophet. (622 n. Chr.) 
Muhamed war ein Araber. In der Stadt Mekka war er geboren 
und staminte aus einem vornehmen Geschlecht Er wurde Kaufmann und 
machte öfters große Handelsreisen. Hierbei sah er fremde Länder und 
lernte die Sitten und Religionen anderer Völker kennen. Nachdem er 
später eine reiche Kaufmannswitwe geheiratet hatte, gab er die Handels— 
geschäfte auf uͤnd zog sich in die Einsamkeit zuruck. Er sann viel 
darüber nach, welche unter den ihm bekannten Religionen die beste wäre. 
Seine Landsleute waren damals zum größten Teile noch heidnischem 
Götzendienste ergeben; andere hielten als Nachkommen Abraͤhams an ge— 
wissen jüdischen Satzungen fest; noch andere hatten Slücke des chriftlichen 
Glaubens augenommen, freilich nur in arger Entstellung. Er kannte 
Also etwas voin Heidentumn, vom Judentum und vom CThustentum; aber 
keine dieser 8 Religionen sagte ihm völlig zu, auch das Christentum 
nicht. Er kannte es freilich nur sehr äußerlich durch seine noch halb 
heidnischen Landsleute, und die andern morgenländischen Christen, die in 
ihrem Wandel ebenfalls nicht viel besser waren als Heiden, hatten ihn 
auch nicht dafür gewinnen können. Da erwachte in ihm der Gedante, 
eine neue Religion für seine Landsleute zu stiften. Er stellte aus heid 
nischen, jüdischen und christlichen Lehren das zusammen, was ihm gefiel. 
Daimit die Lente ihm gaublen sagle er Der Engel Gabriel ist von 
Gott zu mir gefandt und hat mir defohlen, im Namen Gones als Pro⸗ 
phet aufzutreten. Als er nun nach Metka kam, lehrte err Es glebt 
nur einen Gott, und Muhameb ist sein Prophet.“ Diesen Sah 
stellte er an die Spiße und verlangte damit die gläubige Annahme let 
seiner Lehren und Vorschriften. Von Moses und unserem Herrn Christus 
sagte er, sie seien auch Propheten gewesen, nur geringere als er. Seine 
Sittenlehre war einfach. Als notwendige Pflichten gebot er Fasten, 
Beten, uͤnd Almosen⸗geben. Er sagte: „Beten führt auf halbem Wege 
zu Gott, Fasten bringt an den Eingang des Himmels, Amofen-geben 
öffnet die Himmelsthür. Aber verdienstlicher als dieses alles ist es, die
	        
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