Full text: [Mittelstufe, [Schülerband]] (Mittelstufe, [Schülerband])

Jungen anpacken, und die Magd saß vor dem schwarzen Huhne: das sollte 
gerupft werden. Da ging er weiter und sah im Saale den ganzen 
Hofstaat liegen und schlafen, und oben bei dem Throne lag der König 
und die Königin. Da ging er noch weiter, und alles war so still, daß 
einer seinen Atem hören konnte, und endlich kam er zu dem Turme und 
öffnete die Thür zu der kleinen Stube, in der Dornröschen schlief. 
Da lag es und war so schön, daß er die Augen nicht abwenden konnte, 
und er konnte es auch nicht lassen, bückte sich und gab ihm einen Kuß. 
Kaum hatte er es mit dem Kusse berührt, so schlug Dornröschen die 
Augen auf, erwachte und blickte ihn ganz freundlich an. Da gingen sie 
zusammen hinab, und der König erwachte und die Königin und der 
ganze Hofstaat und sahen einander mit großen Augen an. Und die 
Pferde im Hofe standen auf und rüttelten sich; die Jagdhunde sprangen 
und wedelten; die Tauben auf dem Dache zogen das Köpfchen unterm 
Flügel hervor, sahen umher und flogen ins Feld; die Fliegen an den 
Wänden krochen weiter; das Feuer in der Küche erhob sich, flackerte und 
kochte das Essen; der Braten fing wieder an zu brutzeln, und der Koch 
gab dem Jungen eine Ohrfeige, daß er schrie, und die Magd rupfte 
das Huhn fertig. Und die Hochzeit des Königssohnes mit dem Dorn— 
röschen ward in aller Pracht gefeiert, und sie lebten vergnügt bis an 
ihr Ende. 2 2 
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Srũder Grimm. 
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vi Geschwister. * 
9. Sei versöhnlich! 
Wenn dir dein Bruder weh gethan, 
sei wieder gut und denk nicht dran! 
Sprich freundlich: „Komm, 's ist nun vorbei!“ — 
und tröst ihn, daß er fröhlich sei. 
F. Möller. 
10. Seid vertruügliech! 
Das Goldsingerchen hatte einen Ring angezogen mit Edelsteinen 
und Perlen; die glänzten wie der Sonnenschein auf dem Wasser. 
Da wurde es hochmütig und wollte mit den andern Fingern nieht 
mehr gehen und sagte: „Ieh bin besser als ihr alle.“ Als das die 
sibrigen Finger hörten, wurden sie zornig, und der Daumen sprach: 
Willst du nicht mehr mit uns gehen, so wollen wir auch nicht mit
	        
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