Horch! — Wer kommt⸗û —
Streng ruft er dem Knaben zu:
„Wer nichts lernt, verdienet Strafe;
sprich! und was verdienest du?“
—ESEtrößenreuthers Lesebuch.
Es ist der Vater.
Bube und Bock.
Es war einmal ein Bube, der wollte lieber essen
als lesen, hielt mehr von Nüssen als vom Wissen;
darum nannten ihn die Leute den Faulen⸗
Das wollte ibhn aber sehr verdriessen, und er
dachte: „Wart, ieh will's eueh allen zeigen, wie ich
fleissig bin!“ nahm sein Lesebuch und ging hinunter
auf die Strasse. Auf der Strasse lag ein dicker Baum-
stamm; auf den setzte sich der Knabe. Dort mussten
alle Leute vorbei. Er nimmt das Buch auf den Schols,
halt's aber verkehrt, so dals die Buchstaben alle auf
dem RKopfe stehen. Da sitzt er, guckt hinein und
baumelt mit den Beinen. Bald nickt er aber mit dem
Kopfe; denn er ist eingeschlafen.
Wer kommt um die Ecke am Gartenzaun? —
Der Ziegenbock ist's, ein munterer Gesell, der seine
Kopfarbeit wohl gelernt hat und es darin mit jedem
aufnimmt; denn seine Hörner sind gross, und seine
Stirn ist hart. Der tritt zu dem schnarchenden Buben
und sieht ihn niecken. „Heile denkt er, „meinst du
mieh? lIeh bin schon dabeil« Er stampft mit dem
Vorder beine und geht einige Schritte zurück. Der Junge
nickt weiter. „Gleichl meint der Bock, nimmt einen
Anlauf, bäumt sich auf den Hinterbeinen empor, und
„Pusff!“ gibt's einen Stoss: — der Bock an des Buben
Kopt, der Bub rückwärts hinunter vom Baumstamm,
das Bueh empor, hoch in die Luft! Heulend rafft der
Junge sieh auf und eilt in das Haus Hat er Keinen
Buelstaben im Kopf, hat er doch eine Beule daran