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»,. Winter ade!
Scheiden thut wehl
Gerne vergess' ich dein,
kannst immer ferne sein.
Winter ade!
Scheiden thut wehl
3. WVinter ade:
Scheiden thut weh!
Gehst du nicht bald nach Haus,
lacht dich der Kuekuck aus.
Winter ade!
Scheiden thut weh!
Hoffmann v. P.
249. Die vier Jahreszeiten.
1. „Ach, wenn es doch immer Winter bliebe!“ sagte Prnst, als
er einen Mann von Sehnee gemacht hatte und im Schlitten gefahren
Far. Sein Vater sagte, er möchte diesen Wunsech in seine Schreib-
tafel schreiben, und er that's. Der Winter verging, und es kam der
Frühling. — Prnst stand mit seinem Vater bei einem Blumenbeete, auf
welehem Hyacinthen, Aurikeln uud Narcissen blühten, und war vor
Freude ganz ausser sich. „Das ist eine Freude des PFrũuhlings,“ sagts
sein Vater, „und wird wieder vergehen.“ — „Ach,“ sagte Ernst, „wWenn's
doch immer Frühling wäre!“ — „Sehreib diesen Wunsch in meine
Schreibtafel,“ sagte sein Vater, und er thats.
2. Der Frubling verging, und es kam der Sommer. Ernst ging
mit seinen Eltern und einigen Gespielen an einem warmen Sommertage
nach dem nächsten Dorfe, und sie blieben daselbst den ganzen Tag.
Rund umber sahen sie grüne Saaten und Wiesen, mit tausendfältigen
Blumen geziert, und Auen, auf welehen junge Làmmer tanzten und
mutwilllige Füllen ihre Sprünge machten. die alsen Rirschen und
anderes Sommerobst und liespen sieh's den ganzen Tag über recht
wohl sein. „Nieht wahr,“ fragte der Vater beim Zurückgehen, „der
Sommer hat doch aueh seine Preuden?“ — „O,“ antwortete Ernst, „ieh
wollte, dass es immer Sommer wäre!“ — Er musste aueh dieses in
die Schreibtafel seines Vaters schreiben.
3. Endlich Kam der Herbst. Die ganze FPamilie brachte einige
Tage im Weinberge zu. Es war nicht mehr so heiss als im Sommer;
abar die Lauft war sanft und der Himmel heiter. Die Weinstöcke
waren mit reifen Prauben behangen; auf den Mistbeeten sah man wohll·
gcehineckende Melonen liegen, und die Zweige der Baume waren nieder·
gebeugt. Das war ein Pest für unsern Ernst, der nichts eber als
Opst als.
4. „Die schöne Zeit,“ sagte sein Vater, „wird bald vorũüber sein;
der Winter ist schon vor der Dhür, um den Herbst zu vertreiben.“
„Ach,“ sagte Ernst, „ich wollte, dals er wegbliebe, und dass es immer
Nerbet vre! — „Volltest du das wirklich?“ fragte der Vater.