Full text: [Teil 3, [Schülerband]] (Teil 3, [Schülerband])

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Landesteilen triff man fast nur Laubbäume. Bucoben, 
Eichen und Birken bereiten daselbst, besonders in der heissen 
Jahreszeit, Menschen und Tieren mancherlei Labsal und werden 
deshalb von Dichtern in vielen Liedern gepriesen. In ihrem 
Schatten gedeihen die verschiedénen Beerenarten und beilsamen 
Gewachse, welohe der ärmeren Landbevölkerung manchen Erlös 
einbringen. 
Aber auch in ihrem Inneren besitzen die hessischen Berge 
Reichtümer der verschiedensten Art. In fast allen bricht der 
Steinhauer Bausteine. Die besten derselben, die braunroten, 
finden sich bei Balhorn. Ihre Schönheit begeugen die bekannten 
grossartigen Bauwerke in Cassel und auf Wilbelushöhe. Die 
weissen Quadersandsteineé der Weserberge werden nach Bremen, 
Holland und Dänemark, ja bis nach Russland ausgeführt. Die 
EHlisabetherkirehe in Marburg ist aus dem Reichtum der ober— 
hessischen, der Dom zu Fulda aus den Schätzen der Sandstein- 
brüehe Buchoniens erbaut. Die Berge des mittleren Fuldathales 
lisförn Gips und Kalk. LEine grosse Fülle von Bisenerz wird 
am Knüll, im Spessart, in den Bergen Schmalkaldens, im Rein- 
hardswald und im Kellerwald gewonnen, dann in REisenhütten 
geschmolzen und zu allerlei eisernen Geräten gegossen. Kupfer 
und Kobalt finden sich im Richelsdörfer Gebirge und bei 
Bieber. Aus vielen Bergen Hessens holt der Bergmann die 
schwarzen Diamanten, die unentbehrlichen Kohlen. Auf 
Lastwagen oder auch dureh Drahtseilbalnen werden sie zu Dhal 
befördert. Die Stadt Grossalmerode verdankt ihre Berühmtheit 
und ihren Wohblstand fast einzig und allein den reichen Phon- 
lagern des Hirschberges. Tausende von Zentnern Phon werden 
alljährlich daselbst zu Qhamottesteinen, Löpfen, Schüsseln, Schmel⸗ 
tiegeln, Pfeifen und anderen Gegenständen verarbeitet. Durch 
dasselbe Gewerbe nähren sich die Bewohner des „Kannenbäcker- 
ländchens“ bei Hadamar im Westerwald. 
An verschiedenen Stellen Hessens sprudeln salzhaltige 
und heilkräftige Wasser aus den Bergen hervor. Hier 
entstanden alsbald Salzwerke und Bäder. Unter den Salzwerken 
Hessens stehen Sooden bei Allendorf an der Werra und Orb 
im Spessart obenan. Bei Rodenberg in Schaumburg wird ein 
viel Schwefel absetzendes Salzwasser gewonnen. Das berühmte 
Sehwefelwasser Nenndorfs rief die Gründung einer der 
vorzüũglichsten Bäder Norddeutschlands hervor. Die Heil-— 
quellen zu Carlshafen, Hofgeismar und Salzschlirf werden
	        
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