— 7 —
2. Wie ist doch die Erde so schön, so schön!
Das wissen die Flüss' und die See'n;
sie malen im klaren Spiegel
die Gärken und Städt' und Hügel
und die Wolken, die drüber gehn.
3. Und die Sänger und Maler wissen es
und Kinder und andere Teut'!
Und wer's nicht malt, der singt es,
und wer's nicht singt, dem klingt es
in dem Herzen vor lauter Freud'!
Reinick.
6b. Mecklenburg.
Zwischen dem Schweriner See und der Stadt Wismar,
da, wo jetzt das Kirchdorf Mecklenburg liegt, soll vorzeiten eine
große Stadt gelegen haben, wonach das ganze Land genannt
worden ist. Als unter den Wenden, den alten Bewohnern Mecklen⸗
burgs, das Christentum sich weiter ausbreitete, wurde auch in
der Stadt Mecklenburg, dem Apostel Petrus zu Ehren, eine Kirche
erbaut und ein Jungfrauenkloster damit verbunden. In den
Kriegen, welche darauf diese Gegenden einige Jahrhunderte lang
beunruhigten und verwüsteten, wurde auch die Stadt Mecklen—
burg häufig hart mitgenommen, und da sie ihrer Größe und be—
sonders ihrer Länge wegen nicht wohl befestigt werden konnte,
so ließ Graf Gunzelin von Schwerin die Stadt Wismar erbauen,
woselbst sich denn auch nach und nach die Einwohner von Meck—
lenburg niederließen, so daß die neuerbaute Stadt bald sehr
blühend wurde. Doch blieb ein Schloß zu Mecklenburg stehen,
welches die Bewohner Wismars einmal zerstörten; sie mußten
es jedoch zur Strafe wieder aufbauen. Später wurde das Schloß
nach Neuburg verlegt, und ist also von der alten Herrlichkeit
dieser Stadt nichts übrig geblieben, als was die Sage davon
erzählt. Nach Studemund.