Die Dichter unserer Zeit. — E. M. Arndt.
Wem soll der erste Dank erschallen? Für sie zu leben und zu sterben,
Dem Gott, der groß und wunderbar Das flammt durch jede deutsche Brust,
Aus langer Schande Nacht uns Allen Für sie den großen Tod zu werben,
In Flammen aufgegangen war; Ist deutsche Ehre, deutsche Lust.
Der unsrer Feinde Trotz zerblitzet,
Der unsre Kraft uns schön erneut, Das Vierte — hebt zur hohen Weihe
Und auf den Sternen waltend sizet Die Hände und die Herzen hoch! —
Von Ewigleit zu Ewigkeit. Es lebe alte, deutsche Treue,
Es lebe deutscher Glaube hoch!
Wem soll der zweite Wunsch ertönen? Mit diesen wollen wir bestehen,
Des Vaterlandes Herrlichkeit! Sie sind des Bundes Schild und Hort:
Verderben Allen, die es höhnen! Fürwahr, es muß die Welt vergehen,
Heil, wer ihm Leib und Seele weiht! Vergeht das feste Männerwort.
Es geht durch Tugenden bewundert,
Geliebt durch Redlichkeit und Recht, Rückt dichter in der heil gen Runde,
Stolz von Jahrhundert zu Jahrhundert, Und klingt den letzten Jubelklang,
An Kraft und Ehren ungeschwächt! Von Herz zu Herz, von Mund zu Munde
Erbrause freudig der Gesang:
Das Dritte, deutscher Männer Weide, Das Wort, das unsern Bund geschürzet,
Am hellsten solls geklungen sein! Das Heil, das uns kein Teufel raubt,
Die Freiheit heißt die deutsche Freude, Und Zwingherrntrug uns nimmer kürzet,
Die Freiheit führt den deutschen Reih'n; Das sei gehalten und geglaubt!
3. Der Freiheit Schlachtruf.
Der Gott, der Eisen wachsen ließ, Laßt brausen, was nur brausen kann,
Der wollte keine Knechte, In hellen, lichten Flammen!
Drum gab er Säbel, Schwert und Spieß Ihr Deutsche alle, Mann für Mann,
Dem Mann in seine Rechte; Zum heil'gen Krieg zusammen!
Drum gab er ihm den kühnen Muth, Und hebt die Herzen himmelan
Den Zorn der freien Rede, Und himmelan die Hände
Daß er bestände bis auf's Blut, Und rufet alle, Mann für Mann:
Bis in den Tod die Fehde. „Die Knechtschaft hat ein Ende!“
So wollen wir, was Gott gewollt, Laßt klingen, was nur klingen kann,
Mit rechten Treuen halten, Trompeten, Trommeln, Flöten!
Und nimmer um Tyrannensold, Wir wollen heute Mann für Mann
Die Menschenschädel spalten; Mit Blut das Eisen röthen,
Doch, wer für Tand und Schande ficht, Mit Henker⸗ und mit Knechteblut —
Den hauen wir in Scherben, O süßer Tag der Rache!
Der soll im deutschen Lande nicht Das klinget allen Deutschen gut,
Mit deutschen Männern sterben. Das ist die große Sache.
O Deutschland, heil'ges Vaterland! Laßt wehen, was nur wehen kann,
O deutsche Lieb' und Treue! Standarten weh'n und Fahnen,
Du hohes Land! du schönes Land! Wir wollen heut' uns Mann für Mann
Wir schwören dir auf's Neue: Zum Heldentode mahnen.
Dem Buben und dem Knecht die Acht! Auf! fliege, hohes Siegspanier,
Der nähre Kräh'n und Raben! Voran den kühnen Reihen!
So zieh'n wir aus zur Hermannsschlacht, Wir siegen oder sterben hier
Und wollen Rache haben. Den süßen Tod der Freien.
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