Volltext: Edelsteine deutscher Dichtung

19 Erstes Schuljahr. 
Die schönsten Blumen stehn ja dort, 
Die hol' ich mir nur eben fort“ — 
Doch wie es drauf die Blumen pflückt 
Und in den tiefen Abgrund blickt, 
Erschrickt es, gleitet von dem Rand 
Und stürzt hinab die Felsenwand. 
Da lag es nun im tiefen Grund, 
Im Herzen weh, an Gliedern wund, 
In Disteln und in Dorngehegen 
Und konnt' nicht rühren sich, noch regen. 
Die Sonne sank, es kam die Nacht, 
Kein Auge hatt' es zugemacht; 
Stets dacht' es an sein Mütterlein, 
Wie das so traurig würde sein, 
Auch an die Brüder allzumal 
Und an den schönen warmen Stall 
Und sprach: „'s ist alles meine Schuld, 
Drum muß ich's tragen mit Geduld.“ 
So litt es Hunger, Frost und Sorgen 
Bis daß erschien der lichte Morgen. 
Da ist der gute Hirt gekommen 
Und hat sein Rufen bald vernommen; 
Von Dornen und von Herzeleid 
Hat er das arme Lamm befreit 
Und hat's der Mutter heimgebracht, 
Der so viel Kummer es gemacht. 
O Kindlein, bitt' den lieben Gott, 
Daß er, gerätst du einst in Not, 
Auch dir den guten Hirten sende, 
Der alles Leiden von dir wende 
23. Der gute Hirte. 
Von Hey. 
1. Du lieber Heiland Jesus Christ, 
Wenn du ein guter Hirte bist 
Und merkst so treu auf deine Herde, 
Daß keins davon verloren werde,
	        
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