254 Frühlingslieder.
2. Wir durchziehn Saaten grün,
Haine, die ergötzend blühn,
Waldespracht, neu gemacht
Nach des Winters Nacht.
Dort im Schatten an dem Quell,
Rieselnd munter, silberhell,
Klein und groß ruht im Moos
Wie im weichen Schoß.
38. Hier und dort, fort und fort.
Wo wir ziehen Ort für Ort,
Alles freut sich der Zeit,
Die verschönt, erneut.
Wiederschein der Schöpfung blüht
Uns erneuend im Gemüt.
Alles neu, frisch und frei
Macht der holde Mai.
A. v. Kamp.
Komm, lieber Mai!
1776.
(Gekürzt und verändert.)
Melodie von W. A. Mozart.
1. Komm, lieber Mai, und mache
Die Bäume wieder grün
Und laß uns an dem Bache
Die kleinen Veilchen blühn!
Wie möchten wir so gerne
Ein Veilchen wieder sehn,
Ach, lieber Mai, wie gerne,
Einmal spazieren gehn!
2. Zwar Wintertage haben
Wohl auch der Freuden viel,
Man kann im Schnee eins traben
Und treibt manch schönes Spiel;
Baut Häuserchen von Karten,
Spielt Blindekuh und Pfand;
Auch giebt's wohl Schlittenfahrten
Aufs liebe, freie Land.