Full text: Auswahl deutscher Gedichte

Neue Seit. Sweites Blütenalter deurs er Dichtung. 
Doch als es ausgeklungen, Dieser Heilige geraten.“ 
Die Trompete setzt er ab Wieder tönen Klaggesänge 
Das Herz ist ihm zersprungen, Durch des Chores düstre Gänge; 
Vom Roß stürzt er herab. Seufzend hoben sie den reichen 
Um ihn herum im Kreise, Sargesdeckel ohnegleichen; — 
Hiells ganze Regiment, Da geschah ein gräßlich Zeichen: 
Der Feldmarschall sprach leise: In den Laken ruͤhrt sich's lebend, 
„Das heißt ein selig End'!“ Und der Tot! empor sich hebend, 
Jullus Mosen. Sprach mit ippen blaß und bebend: 
216. Der Dechant. ee indebe 
In dem Sarge unbedecket, Bin verdammt vom Stuhl der Gnaden 
Rings mit Flor und Schmelz umstecket, Jeder Pflicht läßt sich genügen, 
Lag die Leiche ausgestrecket, Leben, sterben sonder Rügen, 
Des Raimundus, des Dechanten, Goit der Herr ist nicht zu trügen!“ — 
Dessen andachtsvoll entbrannten Karl Lebrecht Immermann 
Wandel weit die Lande kannten. 
Trauernd sangen Ordensbrüder 217. Die Auswanderer. 
vn Sarg die Grabeslieder; Sommer 1832. 
esponsorien tönten wieder; 3 ui 
Und des Volks gedrängte Menge ne ee pn 
Shlute durch des Sien dange unß end henn ne 
In die dumpfen Klaggesänge. Zen eh t iln Handen 
Als das Amt vollendet worden en Shisfer eurr Babe darl 
Sprach der Älteste vom Orden: Ihr Männer, die ihr von dem Nacken 
„Tod, allmächtig ist dein Morden! Die Körbe langt mit Brot beschwert, 
Wäre, was von Adam stammet, Das ihr aus deutschem Korn gebacken 
Nicht z in Fraß verdammet: Geröstet habt auf deutschem Herd; 
Miir diees dight grilaumet Und ihr, im Schmutkder langen Zöpft 
Slels un gell der tirche weiter. ne 
in Streiter, Ihr Sulzhidundn unb 
nser Führer, unser Leiter!“ n 
Darauf trat ein kleiner Knabe an n in en rl 
Aus der Schar der Kinder, Gabe g 
Bracht er dar dem teuren Grabe: Das sind dieselben Töpf und Krüge 
„Diefes schenken dir die Deinen, Oft an der Heimat Born gefüllt; 
Die du lieb gehabt, die Kleinen “ — Wenn am Missouri alles schwiege, 
Jeho sah man einen Kranken Sie malten euch der Heimat Bild; 
Aus dem dichtsten Haufen wanken, e i zten 
dört ihn so dem 3 danken: ge dn e an 
Ach, wer wird sich nun der Armen, Des Herdes traute Feuerstelle, 
Sich der Siechen jeßt erbarmen, Das Wandgesims, das sie geschmückt. 
Da du liegst in Todesarmen?“ — 
Endlich schrilt der Bote prächtig Bald ieren sie im fernen Westen 
Von dem König, groß und machtig, Zys leichten Bretterhauses Wand 
Zu der Bahr und sprach bebächlig; Bald reicht sie müden braunen Gästen 
In des Königs Namen künde Voll frischen Trunkes, eure Hand. 
Laut ich hier in die vier Winde Es trinkt daraus der Ischerokese, 
Von dem Manne ohne Sünde: Ermatktet, von der Jagd bestaubt: 
Daß zu allen guten Saaten Nicht mehr von deutscher Rebenlese 
Unsres Herrn, und seinen Taten Tragat ihr sie heim, mit Grün belaubt
	        
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