Full text: Deutsche mundartliche Dichtungen

Drigt en türkischen Turban un atlaßen Mantel! De König 
Makt sik gewaltige Kosten, uns arme Lüd to beriekern!... 
Wäder! de Nummers sünt jo nich recht! 
Franß. 
Dat weet doch de Kukuk!... 
Eerbärn, groot' Eerbärn! Morellen, söte Morellen! 
Johann Konrad Grübel. 
Mürnberagisch.) 
Der Schlosser und sein Gesell. 
A Schlosser haut an G'sell'n g'hat, 
Der haut su longsam gfeilt, 
Und wenn er z'Mittog gess'n haut, 
Dau ober haut er g'eilt; 
Der Eierst' in der Schüss'l drin, 
Der Letzt' ah wider draus, 
Es ist ka Mensch su fleißi g'wöst 
Ban Tisch in ganz'n Haus. 
Hiz!) haut amaul der Master g'sagt: 
G'sell, dös versteih' i niet, 
Es ist doch su mei Lebta g'wöst 
Und, wall?) i denk', die Ried:?) 
Su wöi mer ärbet, ißt mer ah; 
Ba dir geiht's nit asu, 
Su longsam haut no Kaner g'feilt, 
Und ißt su g'schwink wöi du. 
Ja, sagt der G'sell, dös waß i scho, 
Haut All's sein gout'n Grund; 
Des Ess'n wörd“) halt goar nit lang, 
Die Aerbet verzi Stund. 
Johann Konrad Grübel, 1736 —1809; er lebte als Flaschner 
EKlempner) in seiner Vaterstadt Nürnberg, in deren Mundart er vier 
Bände Gedichte verfaßte, 1798—1803. Hier wurde benutzt: Grübels 
Sämmtliche Werke, neu herausgegeben von Frommann, Nürnberg 1873 
b Bände. 
Der Schlosser und sein Gesell:I 141. — H jetzt. —) weil, hier 
in der alten Bedeutung: so lange als; vgl. „Freut euch des Lebens, weil 
noch das Lämpchen glüht“. — ) Rede. — währt, dauert.
	        
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