Full text: Fünf Bücher deutscher Lieder und Gedichte

Lebensernst. (Brentano. Eichendorff) 34 
Da flossen von den Wangen 
Mir Thruͤnen in den Klee, 
Ein Blümlein aufgegangen 
Ich nun im Garten seh'. 
Das wollte ich dir brechen 
Wohl in dem dunklen Klee, 
Doch fing es an zu sprechen: 
„Ach, thue ur nicht weh! 
Sei freundlich in dem Herzen, 
Betracht' dein eigen Leid, 
Und lasse mich in Schmerzen 
Nicht sterben vor der Zeit!“ 
Und hätt's nicht so gesprochen 
Im Garten ganz allein, 
So hätt' ich dir's gebrochen; 
Nun aber darf's nicht sein. 
Mein Schatz ist ausgeblieben, 
Ich bin so ganz allein. 
Beim Lieben wohnt Betrüben, 
Und kann nicht anders sein. 
Brendano 
Untreue. 
In einem kühlen Grunde, 
Da geht ein Mühlenrad; 
Meine Liebste ist verschwunden, 
Die dort gewohnet hat. 
Sie hat mir Treu' versprochen, 
Gab mir ein'n Ring dabei; 
Sie hat die Treu' gebrochen. 
Das Ringlein spraug entzwein.
	        
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