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121. Dex Ritter von St. Johann.
Die Kugel traf — Und weiter fort
Der Reiter sinkt vom Pferde nieder. Geht es, wo wild die Schlachten
Zerschmettert sind die stolzen Glieder. dröhnen,
Die Hilfe naht, Die Kriegstrompeten schmetternd tönen,
Der Ordensmann im schlichten Kleide, Die Kugel pfeift,
Der Ritter auf der Schlachtenheide, Die mächt'gen Schwerter klirrend
Der Rittersmann sausen,
Aus lauter Liebe und Erbarmen Wo Tod, Verderben grimmig hausen,
Hält sorgend ihn in seinen Armen. Wo Hilfe fehlt
Den Labetrunk Im hageldichten Kugelregen,
Er flößt ihm auf die blasse Lippe! Da trägt der Ritter seinen Segen.
„Fort, Tod, mit deiner grausen Hippe!“ Kein Panzerhemd,
Die Schwäche weicht, Kein Schild bewahrt sein Herz, sein
Der Reiter öffnet seine Lider, Leben,
Es schlägt sein Herz, er atmet wieder. Das er dem Wohlthun hingegeben.
Jetzt ist gethan In seiner Brust
Des Ritters Pflicht aus Lieb', Erbarmen, Der Nächstenliebe mächtig Walten
Er brachte Leben jenem Armen. Wird ihn im Schlachtengraus erhalten!
Kreuzztg. 1870. Dr. Krieger.
122. Das eiserne Kreuz von 1870.
Nus Eisen ward gegossen Es mußten sein die Arme
Das Kreuz, schwarz wie die Nacht, Von Stahl mit Eisenmark
Doch leuchtend rings umschlossen Und auch das Herz, das warme,
Von heller Silberpracht. Wie Eisen fest und stark;
Es will euch deutend weisen, Daß aus den Wettern mächtig,
Daß ernst und düster war Aus tiefer, dunkler Not
Und hart und schwer wie Eisen Aufstrahlte hell und prächtig
Die Zeit, die es gebar. Der Freiheit Morgenrot.
(Auszug.) Julius Wolff.
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123. Drei Krenze.
Drei Kreuze die schuf der heilige Krieg
Des siebziger Jahrs zum blutigen Sieg; or
Drei Kreuze es sind im Schlachtengefild:
Vom Tode und Schmerz, vom Mute ein Bild.
Snubuc
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