theilte das Land unter fkitte vier Söhne. Eri ch RIV., der älte-.
ste, wurde zwar König des schwedischen Reichs ; allein seine drey
Brüder erhielten wichtige Provinzen dieses Reiches als Lehen zu
ihrem Eigenthum, Erich war also gegen seine Brüder miß-
trauisch, und seine mißtrauische Furcht artete zulezt in Wahn-
sinn aus ; desßwegen wurde er von seinen Brüdern abgesetzt, und
mußte im Gefängnisse sterben. Ihm folgte sein älterer Bruder
Juh ann, und diesem sein Sohn Sigmund, welche sich 1568
vergebens bemühten , die katholische Religion wieder einzufühs-
ren. Nach ihnen bestieg der jüngste Sohn Gustavs I. C arl IK.
den Thron , welcher der Vater des großen Gustav Adolf war.
E. Von Gustav Adolf bis auf Carl XII. Tod,
1611 – 1718 = 107 I+
1) Guskav Adolf erhebt den Ruhm der schwedis.<hen Waf-
fen auf die höchste Stufe.
Gustav Adolf, Gustavs I. Enkel, war der größte König, den
Schweden gehabt hat, Er endigte die von seinem Vater geerb-
ten Kriege größtentheils zum Vortheile feines Reiches. Den
Dänen mußte er zwar selne verlornen Festungen um eine Million
Reichsthaler wieder abkaufen, von den Rüssen bekam er abet
Kexholm, Karelien und Ingermant land, uebst
dem Rechte auf Liesland; und der pohlnissche König Sigmund
sah sich endlich genöthigt, ihm Li eflan d zu überlassen. Gu-
stav Adolf zog hierauf im dreyßigjährigen Religionskriege den
vom Kaiser in die Enge getriebenen Protestanten zu Hülfe. Sein
kleines Heer, mit dem er in Pommern landete, wuchs allmäh- 1630
lig zu einer so beträchtlichen Stärke, daß er die Kaiserlichen
aus Pommern , Meklenburg und Brandenburg vertreiben konn- 163r
te. Nach der Schlacht bey Leipzig fiel ihm fast ganz Deutschland
zu; aber frühzeitig fand er bey Lüßen seinen Heldentodt. a) 1638
Guskav Adolf erhob die Schweden zum ersten Kriegsvolke in Eu-
ropa. Er besaß alle Eigenschaften eines großen Feldherrn. Er
gab der Kriegswissenschaft eine neue Gestalt. Seine Verbesse-
rungen des Kriegswesens (Kürasser, Dragoner , Patrontaschen,
Fiinten, lederne Kanonen). Seine strenge Kriegszucht , die er
durch fromme Gesinnungen der Soldaten zu unterstüten suchte.
Gustav Adolf erwarb fich aber éts um die inhere Verfassung sei-
2 nes
Didi.
a) Geschichte Deutschlands. F. 3.