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V. Periode.
Das spatere Mittel alter. Vorbereitung
einer neuen Zeit.
A. Emporkommen neuer Geschlechter in Deutschland.
Habsburger und Luxemburger.
Interregnum. Nach dem Tode Friedrichs II. tritt
in Deutschland vollständige Gesetzlosigkeit ein. Herrschaft
des Faustrechts. Städte beginnen Bündnisse zu schließen
zum gegenseitigen Schutze gegen die Räubereien der
Ritter. (Anfänge des rheinischen Städtebundes und
der Hansa.) Nach dem Tode Wilhelms von Holland
(fällt gegen die Friesen 1256) zwei Fremde, Richard
von Cornwallis und Alfons von Kastilien, gewählt,
aber ohne jeglichen Einfluß. (Alfons nie in Deutsch¬
land.) Allgemeine Sehnsucht nach einer starken
Regierung.
1273—91. Rudolf von Habsburg, ein Graf aus dem süd¬
lichen Schwaben, wenig mächtig, aber persönlich tüchtig,
auf Betrieb des Burggrafen Friedrich von Nürnberg
(Hohenzollern) und Werners von Mainz von den
Fürsten zu Frankfurt gewählt und zu Aachen gekrönt,
sowie vom Papste anerkannt. (Wahl durch die sieben
„Kurfürsten".)
Auf dem Reichstage zu Nürnberg beschlossen, daß
Rudolf alle von Friedrich besessenen oder in der
Zwischenzeit heimgefallenen Güter erhalten sollte. Be¬
schluß hauptsächlich gegen Ottokar von Böhmen ge¬
richtet, der sich nach dem Aussterben der Babenberger
Östreichs, Steiermarks, Kärnthens und Krains be-