Menschen und Pferde wälzte sich auf dem Boden und versperrte den
Nachfolgenden den Weg. Der Angriff wurde glücklich zurückgeschlagen.
Als am zweiten Tage (22. Mai) die Osterreicher ins Wanken ge—
rieten, ergriff Erzherzog Karl mit eigener Hand die Fahne eines Regi—
mentes und führte die Truppen zum Siege. (Abb. 66.) Am Ende des
zweiten Tages gab Napoleon den Befehl zum Rückzug. Finster und in
sich gekehrt fuhr er in einem Kahn über die Donau; als er an einen ge—
jangenen österreichischen General, der verwundet in dem Nachen lag,
die Frage richtete, wie es ihm gehe, antwortete dieser: „Sehr gut, Maje—
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mobll delulseuen
Abb. 66. Der Löwe von Aspern.
stät, denn ich sehe Sie zittern!“ Zum erstenmal in seinem Leben war
Napoleon geschlagen, die Verluste seines Heeres erreichten eine unge—
heure Höhe. Mit unsterblichem Ruhm aber hatte sich Erzherzog Karl
und mit ihm das gesamte österreichische Heer bedeckt. Mit Recht sagt
der Dichter Lenau:
„O Karl, es war dein schönster Heldentag,
O Hsterreich, dein höchster Herzensschlag!“
387. Die Folgen der Schlacht. Der Ruf von Napoleons Un—
zesiegbarkeit war zerstört, die österreichische Armee hatte eine glänzende
Probe ihrer Schlagfertigkeit abgelegt. Freilich waren die Verluste un—
geheuer groß: die österreichische Armee verlor fast ein Drittel ihrer Streiter