Volltext: Österreichisches Geschichtsbuch für Bürgerschulen

304 
noch vor dem Regierungsantritte Kaiser Franz Josefs J. An der 
Spitze der österreichischen Truppen in Norditalien stand Feld- 
ER marschall Radetzky, ein Greis von 82 Jahren, aber von jugend- 
licher Tatkraft. Als der Aufstand ausbrach, erklürte König Larl 
Albert von Sardinien an österreich den Krieg und rückte gegen 
die Grenze Tirols heran. Da griffen die Tiroler wieder zu den 
Waffen wie im Jahre 1809, um ihr Vaterland und ihr Kaiserhaus 
zu verteidigen. 
Fig. 107. Die Schlacht bei Novara am 28. März 1849. Zusammenkunft des 
Feldmarschalls Grafen Radeteky mit König Viktor Emanuel. 
(Nach éinem Gemalde von Karl von Blaas.) 
Mittlerweile war aber schon Graf Radetzky den Feinden ent- 
gegengezogen. Bei Santa Lucia, dicht vor Verona, kam es zur 
ersten Sehlacht. Hier stand unser Kaiser, damals ein Jüungling von 
18 Jabren, z2um eérsten Male im Gefechte. Die Sardinier mubßten 
das Schlachtfeld rumen und wurden einige Zeit danach bei 
Custozza vollsstündig geschlagen. Dadureh waren die aufständischen 
Provinzen wieder unterworfen. 
Allein der Priede war von Keiner langen Dauer. Nach der 
Thronbesteigung des Kaisers Franz Josef J. begann 1849 der König 
ron Sardinien abermals den Rrieg. Radetzky vollendete in 6 Tagen 
den Feldzug. Bei Mortara und Novara kam es zu dSehlachten, in 
denen der Feind so vollständig geschlagen wurde, daß für ihn eine 
Portsetzung des Krieges unmöglieh war. Der König von Sardinien 
legte nach diesem Sehlage die Krone nieder und sein Sohn Viktor 
Emanuel bat um Frieden (Fig. 107). In Ungarn wurde damals ein 
Aufstand mit Hilfe eines russischen Heeres bezwungen. Der Laiser 
ztellte auch dort seine unumschränkte Gewalt wieder her. 
Radetaky war noch mebrere Jahre der Befehlshaber der 
kadetths österreichischen Truppen in Italien. Er starb im Jahre 1858 im 
Ted. Alter von 92 Jabren, hochgeehrt vom Raiser, geliebt vom ganzen
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.