18 111. Der Kampf gegen die Provinzialarmeen
sagt, daß der Punkt, nachdem peronne gefallen (10. Januar), kein Inter¬
esse mehr für uns habe, habe er geäußert, daß er allerdings durch diese
schlechte Nachricht überrascht sei. . . . „Aber das schade nichts: sie wü߬
ten noch andere Wege, auf denen sie um uns herumgehen und nach Paris
kommen könnten. . . Ich halte . . . dafür, daß das wirklich genau
seine Idee ist, und ich habe schon längst die Möglichkeit eines Flanken-
rnarsches, 3. B. über St. (Quentin, ins Auge gefaßt. Rber das Ganze
zeugt von einer kindlichen Naivität in allen Anschauungen, und auch
seine Auffassung unserer Beweglichkeit und Manövrierfähigkeit ist ebenso
naiv. (Ein $lankenmarfch der Franzosen würde uns gerade die herr¬
liche Gelegenheit geben, sie entscheidend zu fassen.
Amiens, 17. Januar. . . . tDir sind plötzlich in voller Opera¬
tion, der Feind ist in vollem Linksabmarsch begriffen auf St. Quentin
. . . mit der Absicht, auf Reims zu marschieren, jedenfalls unsere Ver¬
bindungslinie bedrohend. . . . Natürlich folge ich in (Eilmärschen und
greife an, wo ich finde, wenn sich die Nachrichten bestätigen. . . .
Nesle, 17. Januar. . . . wenigstens ein französisches Armeekorps
steht bei St. Quentin. ... Ich richte alles so ein, daß ich, wenn der
Feind stehen bleibt, ihn übermorgen mit gesamter Macht angreife. . . .
hom, 18. Januar, 41/4 nachmittags. Mitten in der Aktion oder
wohl richtiger: in den Vorbereitungskämpfen für dieselbe! Links Kum¬
mer1 meldet, daß er auf starke feindliche Massen gestoßen ist, rechts
Barnekoto1 hat Gefechtsstellung genommen, um von St. Quentin her
gegen ihn vorgehenden Kolonnen entgegenzutreten. Indessen heute wird
es wohl nicht zu (Entscheidungskämpfen kommen, die müssen naturgemäß
erst morgen eintreten. . . . (Ein fürchterlicher Dreck jetzt, da der Bo¬
den aufweicht; jede Bewegung außerhalb der Wege wird schwierig, da¬
gegen kann die Kavallerie wieder ordentlich reiten.
9 Uhr abends. Kummer hat den ihm entgegengetretenen Feind
bei Beauvais angegriffen, geworfen, ein Geschütz genommen und meh¬
rere hundert Gefangene, aber leider Gottes nicht energisch verfolgt und
so nicht die Früchte gepflückt, welche er hätte haben können. Ich habe
einen scharfen Armeebefehl erlassen und für morgen allseitigen kräf¬
tigen Angriff und vorgehen gegen St. Quentin befohlen. . . .
19. Januar, 87* Uhr. Die Truppen sind in Bewegung. . . .
Gestern in Versailles den Deutschen Kaiser proklamiert!
L'Lpine de vallon, 20. Januar, 1/41 Uhr früh. Ja, es ist nach
Mitternacht und also der 20. — Gestern aber ist es gelungen: wir ha¬
ben Faidherbe tüchtig abgeklopft; alle Stellungen der französischen
Nordarmee von St. Quentin nach hartnäckigem widerstände genom¬
men. . . .
20. Januar, y47 Uhr morgens. Ich hatte gestern so dispo-
niert, daß rechts von Iussy aus General Barnekow mit seiner Division
1 Generalleutnant.