8. 17. Die österreichischfungarische Monartchie.*)
Lage und Grenzen nach der Karte. — Bodenbeschaffenheit und
GBewässfer nach 88. 8 und 9. — Flächenraum mit Bosnien) 673. 370 Iemꝰ
und im Jahre 1885) 40,968. 000 Ew.
Die österreichisch-ungarische Monarchie, der drittgrößte Staat Europas, ist vor—
zugsweise der Donanstaat, er vereinigt die Gegensätze der Bodenplastik Europas,
wie er auch die drei Hauptstämme der enropäischen Bevölkerung: den deutschen, den
zomanischen und den slavischen, wie kein anderer Staat Europas, in großen, compacten
Mafsen in sich aufgenommen hat; ihnen gesellt sich noch ein vierter: die Magyaren
Ungarn). Durch ihre centrale Lage, durch den Besitz des größten Theiles der Hauptwasser—
itraße Europas zwischen. Morgen- und Abendland und des wichtigsten Hafens am
adriatischen Meere bildet die Monarchie einerseits den Mittelpunkt eines großartigen
Verkehres zwischen dem Westen und Osten, dem Norden und Süden Europas, wie sie
andererseits an den großen politiichen Bewegungen des Erdtheiles jederzeit betheiligt ist.
Klima. Durch die große Ausdehnung zwischen N. und S., die
maritime Lage der südlichen Bestandtheile und die vollständig continentale
der übrigen, endlich die Mannigfaltigkeit der Bodengestaltung wird
österreich in drei klimatische Hauptgebiete zerlegt: eine füdliche Zone,
welche die Küstengebiete, dann Südtirol und das Land an der Save
amfasst; eine nördliche, welche Galizien und Schlesien in sich beareift,
und die übrige Mitte.
Im äußersten Süden (Dalmatien, gedeiht sogar noch die Palme neben dem
Slbaume, den Orangen- und Citronenbäumen letztere auch im südlichen Tirol), im
mittleren Theile gedeihen alle Getreidegattungen, Mais und Wein, im nördlichen Theile
jehlen beide letztere, aber der Weizen gedeiht in günstigen Lagen noch trefflich.
Producte. Osterreich-Ungarn ist in Bezug auf seine Naturschätze
einer der begünstigtesten Staaten Europas.
1. Weitaus der größte Theil der Bevölkerung beschäftigt sich mit
der Landwirtschaft.
a) Der Ackerbau liefert Getreide (vorzüglich in Ungarn, Slavonien, Böhmen,
Mähren, Galizien), in guten Jahren auch zur Ausiubr: dann Handelsvflanzen. Tabak,
Flachs, Hanf u. a. m.
b) Von besonderer Bedeutung ist der Weiuban; nach Frankreich ist sterreich—
Ungarn das bedeutendste Weinlhand Europas, jährlich über 15 Mill. .
c) In den Alpenländern wird hauptsächlich Rindviehzucht getrieben, in Sieben—
bürgen und Ungarn blüht die Pferdezucht, Mähren liefert die feinste Schafwolle.
2. In Bezug auf den Reichtsum an Mineralien wird österreich—
Ungarn von keinem anderen Lande Europas übertroffen. Am wichtiasten
sind Salz, Eisen und Steinkohle.
Salz wird als Steinsalz hauptfächlich in den Karpaten, als Sudialz in den
nördlichen Kalkalpen gewonnen. Eisen findet sich überall. mit Ansuahme non Oher
zsterreich, Dalmatien und dem Küstenlandes
x*d Die österreichisch-ungarische Monan*
—
ündet ihre ausführ