Full text: [Theil 2, [Schülerband]] (Theil 2)

higz allein möchten fie nur daber das. Nöthigfie nicht 'un 
ferlaffen, nämlich das Semüth und Herz zu Gott zu erhes 
Ben. She Gemüch- it zu wenig mit Gott befhäftiget, 
Biele fagen,-nder Lefen ihre Gebete her, aber das Herz 
hat felten‘ recht Theil. daran, weil die Sefinnungen dem 
Sebete‘ nicht gemäß genug finds Biele Befinden fd nur 
dem Leibe nach in ‚der Kirche, ihre Seele aber fhlummert, 
Dder fie fhweifet mit den Gedanken aus, und Denkt at 
die MWirchihaft, oder an. andere Dinge. Sie hören wohl 
die Predigt Ihres Pfarrers, aber fieunterlaffen zu fehr den 
Anhalt der Predigt auf fich anzuwenden, fie richten felten 
ibr hun und Laffen danach ein. Wahren Slanden, eine 
zuverfichtige Hoffnung, Enpfinduhg- in der Ehrerbietigs 
Feit,  Ergebung in‘ den göttlichen Willen, Wohlgefallen an 
göttlichen‘ und geillichen Dingen trift man bei den Lande 
leuten‘ nicht gar häufig an. . 
ile diefe Mängel find wohl auch bei Ehrifien andea 
rer Stände, und vielleicht no häufiger, als bei Leufen 
des BaueruflandeS, zu finden. Es gibt aber noch andere 
Behlen, welche dem Bauernfiande mehr, oder in höherem 
Grade eigen find, nämlich ? 
Erftens Dummheit, . Srobheit, Unbändigkeit, 
und Heftigkeit der Leidenfchaften. 
Die Dumpbeit entfcht daher, wvenn die Kräfte der 
Seele gar nicht, oder nicht gehörig gelbct werden, und 
wenn der Menfch nicht geneigt it, oder nicht Selegenheiß 
gebabt hat, das Nöthige zu erlernen. , Grubheit, Undän- 
bigFeit, und Heftigkeif in‘ Leidenfhaften Fommen daher, 
wenn man nicht wiffen will, daß man andere, und WAY 
man fie ehren , oft nachgeben , und feinen Borgefekten auch 
damals gehorfamen müffe, wenn es gleich mit einigen Nach 
heile gefehen füllte, Wenn man die Schuldigkeit nicht 
Fennt, und fich‘ nicht Beinühet, den Göfen Neigungen zu 
Widerfichen. a} 
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